
Ersteinschätzung von Siegmund Skalar um 8 Uhr
2022 war ein sehr gutes Jahr für ABB. Dass sie das Margenziel vorzeitig erreichen sollte, stand bereits länger fest und sollte niemanden überraschen. Wegen der vielen Einmaleffekte ist die Vergleichbarkeit des Ergebnisses auf den ersten Blick jedoch nicht unbedingt gegeben. Das extreme Auftragsmomentum flacht sich im vierten Quartal etwas ab. Der Gewinn geht im vierten Quartal im Jahresvergleich auf 1132 Mio. $ zurück und übertrifft damit die Analystenerwartungen erheblich. Der Gewinn im Vorjahr war wegen des Dodge-Verkaufs jedoch auch überdurchschnittlich hoch. Die Marge in den vier Geschäftsbereichen ist im Schlussquartal saisonal wie erwartet schwächer, jedoch steigert sich ABB bei den jeweiligen Betriebsergebnissen erwartungsgemäss markant – mit einer Ausnahme: dem Ergebnisrückgang in der Prozessautomatisierung, der dem Accelleron-Exit geschuldet ist. Die Öffnung von China, gepaart mit der Eröffnung des neuen Werks in Schanghai, verdoppelt den operativen Beitrag der Robotiksparte nahezu. Das einzige Manko bei ABB ist die eher schwache Cashflowgenerierung, die im Jahresvergleich um 60% auf 1334 Mio. $ zurückgeht. Hohe Bewertungsindikatoren und das Fehlen von Kursimpulsen über die nächsten Monate sind trotz der guten Performance das Hauptargument gegen einen Einstieg.
Ersteinschätzung zu den Jahreszahlen – ABB im Margenzielrahmen
Trotz dem gesunkenen Auftragseingang hat der Technologiekonzern von Oktober bis Dezember die Profitabilität gesteigert.