ObjektivÄra Escher
Dem Gründer der Kreditanstalt würde der Blick auf die Banhhofstrasse heute missfallen.

Überlebensgross steht er hier, Alfred Escher, im Ebenbild. Genau am richtigen Ort: vor dem patriotischen Portal zum Zürcher Hauptbahnhof, den Blick in Richtung der Bahnhofstrasse. Überlebensgross ragte er auch seiner Lebtag lang über jedes Mittelmass in Schweizer Politik und Wirtschaft heraus. Escher (1819 bis 1882) war in den Gründerjahren des Bundesstaats ein mächtiger Nationalrat, im Kanton Zürich gab er ohnehin den Ton an. Zugleich war er ein rühriger Unternehmer, namentlich als Eisenbahnpionier, doch er gab auch den Anstoss zur Gründung der Schweizerischen Lebensversicherungs- und Rentenanstalt, kämpfte für die Einrichtung des Polytechnikums (heute ETH). Der Mann prägte eine Ära. Seine, unvermeidlich, vielen Feinde und Neider sprachen eher vom «System Escher». Pro memoria: 1856 schuf Escher die Schweizerische Kreditanstalt. Das Trauerspiel, das sich just dort dieser Tage abspielt, würde ihn nicht zur Bronze-, sondern zur Salzsäure erstarren lassen.
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