Auch wenn es immer viel Mut brauchte, gab es eine Regel, die unter dem Strich sehr erfolgreich war. «Buy the Dip», auf Deutsch «Kauf bei einem Kursrücksetzer», funktionierte ausgezeichnet. Doch die Rechnung geht leider bereits seit Anfang Jahr nicht mehr auf. Und es gibt kaum Anzeichen, dass sich das bald ändert.
So negativ wie zuletzt 1931
Eine ernüchternde Statistik gefällig? Seit Anfang Jahr ist der S&P-500-Index in der Woche nach einem Minus von 1% oder mehr nochmals deutlich mehr als 1% gefallen. Historisch gesehen gab es hingegen meist eine positive Gegenbewegung. Zuletzt war die Reaktion 1931 so negativ. Zur Erinnerung: Damals befanden wir uns in einer ganz tiefen Weltwirtschaftskrise.
Am Montag rutschte nun auch noch der Dow Jones Industrial in einen Bärenmarkt ab. Inflation und die Angst vor einer baldigen tiefen Rezession, Notenbanken in Alarmzustand und ein nicht enden wollender Krieg, der uns unter anderem eine Energiekrise einbrockt, sind nur einige der Gründe, weshalb eine Umkehr des Markts nicht vor der Tür steht und «Buy the Dip» kein Erfolgsrezept mehr ist. Daran ändern auch die durchaus attraktiven Bewertungen nichts.
Nur eine Bärenmarkt-Rally
Gemäss der US-Anlegervereinigung AAII erwarten über 60% in den kommenden sechs Monaten weiter fallende Aktienkurse, weniger als 18% sind bullish. Das sind besorgniserregende Werte. Da braucht es nicht viel, um eine weitere Korrektur auszulösen. Sollte es dennoch mal einige Tage steigende Aktienkurse geben, so ist das nur eine Bärenmarkt-Rally, die durchaus als Verkaufsgelegenheit gesehen werden kann.
Sie suchen aber den Silberstreif am Horizont? Anleger halten Aktien weitgehend die Treue. Das deutet auf eine langfristige Erholung hin.
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Meinung – Aktien: Don’t Buy the Dip
Lange Zeit konnte man ziemlich bedenkenlos jede Kursschwäche zum Kauf nutzen. Davon rate ich derzeit ab.