Was war das für ein Aktienjahr. Der breite Markt stand unter Dauerdruck, und Alternativen, die in den schweren Zeiten Schutz geboten hätten, gab es so gut wie keine. Weder Obligationen noch Gold und schon gar nicht Bitcoin haben da ihre viel gepriesene Funktion übernommen.
Klarheit für den Aktienmarkt
Sie wissen, dass ich nicht der Superoptimist bin, wenn es um 2023 und die Kursentwicklung geht. Damit wir im Endeffekt mit einem guten Plus aus dem Jahr gehen werden, braucht es vor allem eines: mehr Ruhe und Berechenbarkeit. Und genau das scheint im Moment tatsächlich möglich. Wir rechnen damit, dass es zu einer Rezession kommt, die wohl insgesamt eher mild ausfallen wird, und wir wissen, dass die Notenbanken die Leitzinsen noch weiter nach oben schrauben werden.
Konsumenten und Unternehmen werden 2023 zunächst auf die Bremse stehen, wenn es um Käufe bzw. Investitionen geht. Das wird den Markt zwar belasten, aber nicht schockieren. Deshalb rechne ich für die ersten Monate des Jahres mit einem Seitwärtstrend, sowohl in den USA als auch in Europa.
Europa besser als die USA
Im Verlauf des Jahres werden die Notenbanken dann ihre Richtung ändern bzw. klare Signale dazu aussenden. Das wird Optimismus auslösen, da der Aktienmarkt ja immer vorausblickt und nicht den Istzustand misst. Deshalb denke ich, dass das Jahr am Aktienmarkt insgesamt einen positiven Verlauf nehmen dürfte. Europa gebe ich aufgrund der derzeitigen Bewertungsdifferenz leicht den Vorzug gegenüber den USA. Kleine Warnung zum Schluss: Wenn man sich in den vergangenen Jahren einer Sache sicher sein konnte, dann waren es die bösen Überraschungen. Hoffen wir alle, dass sie 2023 ausbleiben.
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Meinung – Aktien: ruhigere Zeiten
Was der Aktienmarkt nächstes Jahr braucht, ist ein berechenbareres Umfeld.