Meine Skepsis, was die gegenwärtige Aufwärtsbewegung am Aktienmarkt betrifft, kennen Sie. Dennoch möchte ich eine Lanze für Aktien brechen. Langfristig gibt es für mich keine bessere Anlage als Aktien. Das Problem ist, dass viele Anleger ein falsches Verständnis haben, was langfristiges Anlegen überhaupt ist.
Vermögen stärken
Die Welt scheint sich immer schneller zu drehen und die Ungeduld der Anleger nimmt zu. Doch wenn ich eine Aktie auswähle, denke ich so gut wie immer daran, ob ich mit einer solchen Investition langfristig dazu beitrage, mein Vermögen zu stärken. Deshalb ist für mich der Anlagehorizont jeweils zehn Jahre oder länger. Ich kaufe Novartis, Nestlé oder ABB nicht, um nach nur einem Jahr wieder auszusteigen, sondern um von einer über Jahre hinweg positiven Entwicklung zu profitieren.
Ein Blick auf die historische Performance zeigt, dass diese Strategie auch für den breiten Markt aufgeht. Seit 1940 gab es beispielsweise für den Swiss Performance Index, Dividenden eingerechnet, kein einziges Einstiegsjahr, wo der Wert nach zehn Jahren abgenommen hatte. Immer blieb ein Gewinn übrig. Eine Verdoppelung in einer Dekade ist dabei eher die Regel als die Ausnahme.
Optimistische Strategen
Wie mein Kollege Alexander Trentin in seinem Artikel zu den langfristigen Performance-Erwartungen schreibt, sind die Prognosen auch heute für den zehnjährigen Ausblick intakt. In Europa gehen Strategen von einer jährlichen Durchschnittsperformance zwischen 8,3 und 11,5% aus. Dem würde ich nicht widersprechen. Wer wirklich langfristig plant, der sollte nicht zu viel auf das Timing setzen und Aktien zukaufen.
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Meinung – Aktienmarkt: Langfristig denken
Wer mit einem Zeithorizont von zehn Jahren oder mehr investiert, der sollte nicht zu viel über das Timing nachdenken und Aktien kaufen.