Analyse zum CEO-AbgangAMS Osram steuert auf ein Führungsvakuum zu
Überraschend muss CEO Alexander Everke gehen. Schon im Oktober hat CFO Ingo Bank seinen Abschied angekündigt. Der Umbau an der Spitze kommt zur Unzeit.

Überraschend muss CEO Alexander Everke den Platz «im Laufe des Frühjahrs» räumen, wie das Unternehmen am Montagabend mitgeteilt hat. Der Neue, Aldo Kamper, verlässt erst Ende März den CEO-Posten bei Leoni, mitten in der Umstrukturierung. Bereits im Oktober hatte AMS-Osram-CFO Ingo Bank angekündigt, «aus persönlichen Gründen» seinen Vertrag nicht über April hinaus zu verlängern. Für ihn ist offiziell noch kein Nachfolger ernannt. Der Managementumbau kommt ungünstig: AMS Osram kämpft an vielen Fronten.
Alexander Everke, Jahrgang 1963, war die treibende Kraft hinter dem Zusammenschluss des österreichischen Chipherstellers AMS, dessen Aktien an der Schweizer Börse kotiert sind, und der grösseren Osram. Das Ziel: gemeinsam einen Weltmarktführer für Sensorik und Photonik in Europa zu schaffen. In seine Zeit fällt aber nicht nur die mit Geschick geführte Übernahme. Unter Everke kam es auch zu dubiosen Insidergeschäften sowie dem Verlust von wichtigen Aufträgen des ehemaligen Grosskunden Apple.