Achtung Minenfeld!
Der Nanotechnologie gehört die Zukunft, daran zweifeln nur wenige.
Der Nanotechnologie gehört die Zukunft, daran zweifeln nur wenige. Im Tennisschläger von Roger Federer, im neusten Krebsmedikament, im leistungsfähigen Halbleiter, im selbstreinigenden Fenster oder in der atmungsaktiven Sportbekleidung – überall steckt schon Nanotechnologie drin. Doch für die Anleger hat sich «das nächste grosse Ding» nach Internet und Biotechnologie nicht ausgezahlt. Der Anfang 2001 ins Leben gerufene Merrill-Lynch-Nanotech-Index weist zwar eine durchschnittliche Jahresavance von über 40% aus. Zum Jahresende 2001 lag er 600% über Emission – doch seither hat er markant eingebüsst. In diesem Index sind vor allem junge Unternehmen zusammengefasst, die selten über marktreife Produkte verfügen und noch seltener schwarze Zahlen ausweisen. Mittlerweile gibt es mit Powershares ETF Trust bereits ein Indexzertifikat. Die Zusammensetzung der Gesellschaften ist indes willkürlich, um nicht zu sagen abenteuerlich. Ein interessantes, aber risikoreiches Nano-Engagement ist Harris & Harris. Die Beteiligungsgesellschaft ist in über zwanzig nicht kotierten Unternehmen engagiert. Ein Fünftel des Vermögens ist in Neurometrix angelegt, einer Gesellschaft, die von Harris & Harris an die Börse geführt worden ist. «Normale» Anleger investieren in Nanotechnologie am besten wie in alternative Energien oder in die Genforschung: Am meisten Erfolg verspricht hier das Engagement in grosse Ölkonzerne respektive Pharmaunternehmen. Wer auf den Sieg der gezielt aufgebauten Moleküle und Atome setzen will, hält sich am besten an Grosskonzerne wie Intel, Du Pont, IBM und 3M. In diesen Grosskonzernen macht die Nanotechnologie aber erst einen Bruchteil des Umsatzes aus – es gilt also auch das Gesamtunternehmen zu analysieren.WG