Ahold führen Wochengewinner an – Fortis erhöht Gewinnprognose Royal Dutch profitieren vom Ölpreis
In der vergangenen Woche hat sich der niederländische Aktienmarkt nach dem eigenen Kompass orientiert, da Wallstreet am Donnerstag wegen Thanksgiving geschlossen blieb.
In der vergangenen Woche hat sich der niederländische Aktienmarkt nach dem eigenen Kompass orientiert, da Wallstreet am Donnerstag wegen Thanksgiving geschlossen blieb. Die Stimmung war insgesamt freundlich. Der AEX legte im Wochenvergleich per saldo 0,2% auf 340,2 zu. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen sank sieben Basispunkte auf 3,75%. - Die Aktien des Energiekonzerns Royal Dutch (+1,2% auf 43.50 Euro) profitierten vom wieder steigenden Ölpreis. Die Vereinfachung der Konzernstruktur benötigt aber mehr Zeit als geplant. Die Generalversammlung, an der die Fusion mit der britischen Schwester Shell Transport & Trading beschlossen werden soll, ist vom 22.April auf den 28.Juni 2005 verschoben worden. Rege gesucht waren die Aktien der Ölservice-Gesellschaft IHC Caland, die im Wochenvergleich 3,8% auf 45.90 Euro stiegen. - Im Nahrungsmittelsektor legten Numico 0,4% auf 27.39 Euro zu. Unilever verharrten auf 47.77 Euro. Ganz anders entwickelten sich Heineken (–1,2% auf 24.06 Euro). Ohne klare Gründe fielen die Brauereititel zeitweise unter die wichtige Marke von 24 Euro. Die grössten Wochengewinner unter den AEX-Werten waren Ahold (+5,7% auf 5.77 Euro), obwohl das Quartalsergebnis des Supermarktbetreibers enttäuschte. Der Verlust erhöhte sich von 100 auf 166 Mio. Euro. Die Kurssteigerung ist darauf zurückzuführen, dass sich die Aussichten für 2005 und 2006 aufhellen und das Management davon ausgeht, mit den geplanten Devestitionen mehr als 2,5 Mrd. Euro einzunehmen (vgl. Seite 34). - Der Elektronikkonzern Philips (–0,4% auf 19.62 Euro) verkaufte seine Beteiligung an der französischen Vivendi Universal von 3% für 720 Mio. Euro. Daraus resultiert ein Buchgewinn von 300 Mio. Euro, der die Belastung von 580 Mio. Euro durch Wertberichtigungen infolge des Bilanzierungsskandals der amerikanischen Tochter Medquist teilweise kompensiert. - Der Quartalsgewinn des Banken- und Versicherungskonzerns Fortis (+0,3% auf 20.20 Euro) sank 5,7 % auf 677 Mio. Euro. Wird die Wertentwicklung des eigenen Aktienportefeuilles ausgeklammert, stieg das operative Nettoergebnis 34% auf 676 Mio. Euro, womit der Konzern die Markterwartungen deutlich übertraf. Das Management erhöhte erwartungsgemäss die Jahresprognose für 2004 und geht nun von einer Gewinnverbesserung von rund 30% aus. - In der kommenden Woche wird am Donnerstag die niederländisch-britische Verlagsgruppe Reed Elsevier (–2,1% auf 10.23 Euro) in einem so genannten Trading update Hinweise zur aktuellen Geschäftsentwicklung liefern. Rob F. van Hout - Kempen & Co., Amsterdam