Aktien brechen 19% ein – Weitere Kostensenkung
«Diese Performance ist inakzeptabel», klagte Claudio Sonder, Vorstandsvorsitzender des deutschen Chemieunternehmens Celanese, und kündigte an, die bereits eingeleiteten Restrukturierungsmassnahmen zu beschleunigen.
«Diese Performance ist inakzeptabel», klagte Claudio Sonder, Vorstandsvorsitzender des deutschen Chemieunternehmens Celanese, und kündigte an, die bereits eingeleiteten Restrukturierungsmassnahmen zu beschleunigen. - Sonder sah sich nach einer ersten Prognoserevision Ende Juli jetzt ein zweites Mal gezwungen, die Gewinnerwartung für das Geschäftsjahr 2001 zurückzunehmen. Pro Aktie sei mit einem Verlust von bis 1 Euro zu rechnen; der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde sich ohne Berücksichtigung von Sonderaufwendungen auf 400 Mio. Euro belaufen, gab er am Freitag bekannt. Erst vor einem Monat hatte Celanese erklärt, das Ebitda (i. V. 500 Mio. Euro) werde voraussichtlich «leicht unter dem Niveau des Vorjahres» liegen und das Ergebnis pro Aktie (1.03 Euro) könne rund ein Drittel tiefer ausfallen. Die Ankündigung führte an der Börse bis Freitagnachmittag zu einem Kurseinbruch von 18,6% auf 17.50 Euro. - Das Management begründet die neuerliche Prognosesenkung mit den Perspektiven für das dritte und vierte Quartal, die erheblich schlechter seien als zunächst angenommen. Vor allem die konjunkturelle Schwäche der US-Wirtschaft, der unterschätzte Abschwung in Europa und die auf Tiefststände gefallene Nachfrage der Elektronik- und Telecombranche setzten dem 1999 von Hoechst abgespaltenen Unternehmen zu. - Das Restrukturierungsprogramm setzt an der Organisation und der Geschäftstätigkeit an und sieht den Abbau von 850 Stellen vor. Es wird das Ergebnis des dritten und vierten Quartals mit Sonderaufwendungen von 260 Mio. Euro belasten.CB