Aktien nur für Anleger mit viel Geduld
Mikron waren «heisse» Aktien, als in der Hype-Phase alles gesucht war, was nach Internet oder Telecom roch.
Mikron waren «heisse» Aktien, als in der Hype-Phase alles gesucht war, was nach Internet oder Telecom roch. Damals hatte Mikron in die Fertigung von Handyschalen diversifiziert, dafür im Sommer 2000 das Geschäft mit Hochgeschwindigkeitsfräsmaschinen an Agie-Charmilles verkauft – hinterher klar als Fehlentscheide zu taxieren. In diesem Jahr hatten Mikron-Aktien 1506 Fr. höchst notiert. Es folgte der (Kurs-)Fall. Handyhauptkunde Ericsson hatte und machte bereits gegen Ende 2000 Schwierigkeiten. Das ebenfalls zugekaufte Geschäft mit Spritzgussformen enttäuschte gleichermassen. Die Geldgeber wurden zunehmend nervös. Mitte 2003 war Mikron konkursreif, rettete sich jedoch mit einer Bilanzsanierung. Ein Investorenpool um Johann Schneider-Ammann und Anton Affentranger übernahm die Mehrheit (73%). Im vergangenen November kauften Schneider-Ammann, Affentranger und weitere Partner Mikron die Sparte Kunststoffbauteile ab. Mikron schrumpfte dadurch auf 200 bis 250 Mio. Fr. Umsatz und betreibt noch Maschinen- und Anlagenbau. Vorerst bleiben Mikron Turn-around-Papiere mit ausgesprochen engem Markt. Die Risiken haben abgenommen, aber wer Mikron ins Depot nimmt, muss viel Geduld aufbringen.MR