Aktienrückkäufe und Dividendenrendite sind im Inselreich ein neues Thema
Vorbei sind die Zeiten, in denen japanische Gesellschaften nur eine symbolische Dividende zahlten und die Publikumsaktionäre mit Verachtung straften.
Vorbei sind die Zeiten, in denen japanische Gesellschaften nur eine symbolische Dividende zahlten und die Publikumsaktionäre mit Verachtung straften. Aktienrückkäufe und Dividendensteigerungen, wie sie im Ausland schon lange an der Tagesordnung sind, nehmen jetzt auch im Inselreich zu. Liquidität besitzen viele japanische Konzerne reichlich, selbst nach Abzug umfangreicher Investitionen beispielsweise in China, das zum grössten Exportmarkt von Japan heranwächst und der Wirtschaft neue Perspektiven eröffnet. - Die jahrelange Bilanzsanierung und Restrukturierung tragen Früchte. Im laufenden Geschäftsjahr per Ende März wird die Mehrheit der japanischen Gesellschaften wiederum ein Rekordresultat vorweisen. Neben dem verbesserten Geschäftsgang sind strukturelle Gründe für die erhöhte Aufmerksamkeit der Unternehmen gegenüber ihren Aktionären verantwortlich. Mit der Entflechtung der Japan AG, dem Aufbrechen alter Macht- und Besitzverhältnisse, nimmt der Zwang zu mehr Rentabilität und einem sorgsameren Umgang mit Kapital zu. Ebenfalls eine Rolle spielen der kräftig gestiegene Anteil ausländischer Investoren und die Gefahr von Übernahmen aus dem In- und Ausland. Die Bewertungen japanischer Unternehmen ist sowohl im historischen als auch im internationalen Vergleich günstig. - Das alles veranlasst Nippons Konzerne, der Pflege von Aktionärsbeziehungen und dem Aktienkurs eine hohe Priorität einzuräumen. Waren früher Dividendenrenditen von unter 1% die Regel, sind heute 2% und mehr kein Einzelfall. Das erscheint im Vergleich mit dem Ausland bescheiden – für japanische Verhältnisse, wo die Deflation noch nicht vollständig besiegt ist, die kurzen Zinsen sich nahe null und die langfristigen Sätze 1,32% bewegen, ist es viel. - Mit fortschreitender Erstarkung der Unternehmen werden Nippons Grossanleger ihre Vorsicht an der eigenen Börse ablegen und inländische Titel kaufen. Dann lohnt es sich, in dividendenstarken Aktien engagiert zu sein. Die Landesbank Baden-Württemberg hat ein paar prominente Werte herausgepickt. Sie werden weit oben auf der Kaufliste der Japaner stehen. HF