Die Wahlnacht ist noch nicht vorbei. Wer am Dienstag auf eine rasche Entscheidung in der US-Präsidentschaftswahl gehofft hatte, wurde bitter enttäuscht. Zu eng ist in diversen Swing States das Rennen zwischen Amtsinhaber Donald Trump und Herausforderer Joe Biden.
Bis alle Briefstimmen gezählt sind, wird es noch Tage dauern. Beispielsweise in Pennsylvania. Da der Staat an der Ostküste erst am Wahltag mit der Bearbeitung der Briefstimmen beginnen durfte, haben diverse Bezirke noch keine per Post eingegangenen Voten gezählt.
Trumps Vorsprung im Swing State sagt entsprechend wenig aus, haben doch vermehrt Demokraten per Post gewählt. Gleiches gilt für die Swing States Wisconsin und Michigan. Welcher Kandidat die Elektorenstimmen der drei wohl entscheidenden Staaten gewinnen wird, ist darum unklar.
Klar ist dennoch eins: Einen überwältigenden Triumph gibt es weder für Biden noch für Trump. Beiden gelang es zwar, mehr Wähler zu mobilisieren als vor vier Jahren, keine der beiden Parteien konnte bisher aber einen Staat zurückerobern. Das verdeutlicht, wie gespalten und polarisiert das Land ist.
Kaum aussagekräftig ist darum der Zwischenstand der Elektorenstimmen. Zwar liegt Biden deutlich vorn, doch bis zu den notwendigen 270 Stimmen fehlen ihm noch mehrere Swing States. Wer ab 2021 im Weissen Haus sitzen wird, ist deshalb derzeit noch offen.
Bis wann diese Frage geklärt sein wird, ist ebenfalls offen. Es wird aber dauern. Gefordert ist darum Geduld, ein rares Gut im heutigen Amerika. So dürften die nächsten Tage die demokratischen Institutionen der USA auf die Probe stellen. Besonders wenn der amtierende Präsident während der Wahlnacht per Twitter proklamiert, dass «sie die Wahl STEHLEN wollen».
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Amerika braucht Geduld
Nicht nur der Triumph ist ausgeblieben, es fehlt auch ein klares Resultat. Ein Kommentar von USA-Korrespondent Martin Lüscher.