Arbeit für Sportstars
Der Unfall des österreichischen Skirennfahrers Hermann Maier ruft in Erinnerung, auf welch brüchigem Fundament die Existenz eines Spitzensportlers steht.
Der Unfall des österreichischen Skirennfahrers Hermann Maier ruft in Erinnerung, auf welch brüchigem Fundament die Existenz eines Spitzensportlers steht. Aber selbst wenn nicht ein Unglück die Karriere eines Profisportlers frühzeitig beendet oder sie um die besten Jahre beraubt, hängt die Existenz der Stars stets an einem dünnen Faden. Und weil wenige von ihnen die nötige Sachkenntnis für ihre Vorsorge mitbringen (wollen), gibt es immer wieder verarmte Ex-Stars, die zuvor in Saus und Braus lebten. - In diese lukrative Marktlücke springen die Privatbanken. Als Vorbild dient die zur Royal Bank of Scotland gehörende Coutts. Der 309 Jahre alte englische «Wealth Manager» war schon für George III der bevorzugte Privatbankier und zählt noch heute eine Reihe britischer Royals und Berühmtheiten aus dem Showbusiness und der Sportwelt wie Phil Collins, Sting, Andrew Lloyd Webber und die 101 Jahre alte Queen Mother zu seinen Kunden. Die vor 18 Monaten gegründete Sportlergruppe betreut rund 100 Profifussballer. - Bedingt durch den intensivierten Wettbewerb um diese spezielle Kundengruppe, die die Anonymität und Exklusivität einer Privatbank schätzt, wird dieses Geschäft zunehmend an die Öffentlichkeit getragen. Zeichen des Trends, sich mit den Federn seiner Kundschaft zu schmücken, sind die Spezialistenteams, die sich um die Betreuung solcher Berühmtheiten kümmern und dies als Marketing-Instrument kund tun. Vor gut einem Jahr lancierte UBS Private Banking seine Sports and Entertainment Group. Dem vom Ex-Angestellten von IMG McCormack Neil Grainger geführten Team gehören neben früheren Sportpersönlichkeiten auch Ex-Fussballer und Vizepräsident des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, als Fussballberater an. Anfang Jahr wurde mit dem Tennisspieler Jakob Hlasek ein weiterer Berater engagiert. - Vor einigen Tagen stiess mit dem früheren Captain der englischen Fussball-Nationalmannschaft, Alan Shearer, ein weiterer «Botschafter» zum Team. Der 31-jährige Spieler, der in seinen Glanzjahren über 3 Mio.£ (7,2 Mio.Fr.) pro Jahr verdiente, soll gemäss Schätzungen einen fünfstelligen Betrag erhalten haben. Das dürfte etwa dem entsprechen, was er der UBS als Vermögensverwaltungshonorar hätte abliefern müssen. Viele Repräsentationspflichten sind damit nicht verbunden. Lediglich Auftritte an einigen UBS-Veranstaltungen werden von ihm erwartet. An Argumenten für eine langfristige Vorsorgeplanung wird es ihm nicht fehlen. Wegen einer Knieverletzung musste der für Newcastle United spielende Shearer kürzlich fünf Monate pausieren.VM, London