Asien-Chance
Von zahmen Tigermärkten will die Bank Hofmann nichts wissen.
Von zahmen Tigermärkten will die Bank Hofmann nichts wissen. Das Schweizer Vermögensverwaltungsinstitut sieht gute Chancen, dass sich das wirtschaftliche Wachstum in Ostasien auch in diesem und im nächsten Jahr deutlich vom Rest der Welt abheben wird. «Das gilt besonders, wenn sich eine Erholung der Ausrüstungsinvestitionen in den hoch entwickelten Volkswirtschaften durchsetzen wird, wie man sie auf Grund des seit 2000 aufgestauten technologischen Erneuerungs- und Modernisierungsbedarfs erwarten darf», begründet Chefökonom Andres Rüfli in einem Spezialkommentar seine Zuversicht für die Region. - Trotz wachsender Binnennachfrage sind zumindest mittelfristig für das wirtschaftliche Wohlergehen der fernöstlichen Schwellenländer weiterhin die Exporte massgebend. Ein Drittel davon entfällt auf elektronische Produkte. Von einer globalen Erholung des Technologiesektors wird besonders China profitieren, was für den Rest des Kontinents aber nicht unbedeutend ist. Die Wachstumsdynamik im Reich der Mitte färbt immer stärker auf die gesamte Region ab. In Korea und Taiwan etwa hat die Volksrepublik China in den vergangenen zwei Jahren die USA als grösste Auslanddestination abgelöst, und in den übrigen Ländern verringert sich der Abstand rasch. - Die geopolitischen Risiken gelten auch für Asien. Doch Rüfli schränkt ein: Für den Fall, dass eine US-Militärintervention im Irak nur kurz dauere und damit die globalen Absatzmärkte intakt blieben, sei auch für dieses Jahr mit einer kräftigen Wirtschaftsexpansion in Ostasien von 5 bis 6% zu rechnen. Diese günstigen Wirtschaftsaussichten bergen überdurchschnittliches Potenzial für das Wachstum der Unternehmensgewinne und eröffnen den günstig bewerteten Tigermärkten gute Kurschancen. Der als Messlatte dienende MSCI Fernost-Index (ex Japan) hat in den vergangenen zwei Baissejahren mit –15% erheblich weniger verloren als der Weltindex mit –35%. - Die Outperformance werde auch bei einer allgemeinen Börsenwende anhalten, schätzt die Bank und empfiehlt, «dass diese Märkte in jedem international investierten Aktienportefeuille eine angemessene Berücksichtigung finden sollten». Was angemessen heisst, präzisiert sie mit «mindestens 5% der gesamten Aktienquote». - Mit ihrer optimistischen Sicht - reiht sich die Bank Hofmann unter - die wachsende Zahl von Finanzinstituten, die mit guten Argumenten den lange Zeit vernachlässigten und günstig bewerteten Aktienmärkten in Ostasien überdurchschnittliche Perspektiven einräumen.HF