Auf Kurs
Bank Austria Creditanstalt (BA-CA), deren Aktien seit dem 9.
Bank Austria Creditanstalt (BA-CA), deren Aktien seit dem 9. Juli in Wien wieder kotiert sind, steigerte den Gewinn im ersten Halbjahr um 47% auf 202 Mio. Euro. Das ist vorwiegend auf ein weit besseres Handelsergebnis (mehr als eine Verdreifachung auf 187 Mio. Euro) und deutlich geringere Kreditvorsorgen (–28% auf 229 Mio. Euro) sowie Steigerungen im Osteuropageschäft zurückzuführen. Der Kommissionsertrag ging leicht zurück (–2,2% auf 543 Mio. Euro). Der Zinsüberschuss fiel wegen niedriger Margen und des gesunkenen Zloty 11% auf 1059 Mio. Euro. - Das Osteuropageschäft trug mit 91 Mio. Euro (+23%) 30% zum Ergebnis vor Steuern von 301 Mio. Euro (+50%) bei. «Das ist ein exquisites Resultat», freut sich der Vorstandsvorsitzende Karl Samstag. Ein signifikanter Anteil entfalle auf den Hauptmarkt Polen, wo BA-CA mit einem Marktanteil von 10% die Nummer drei ist. Konkrete Zahlen nannte er nicht, weil die kotierte Tochter BPH PBK das Ergebnis erst kommenden Montag publiziert. - Die Eigenkapitalrentabilität der Osttöchter vor Steuern liege «mit über 20% auf einem international herzeigbaren Niveau», betonte Samstag. Im Gesamtkonzern wurde sie auf 13,1% (8,4) erhöht. Die Cost-income ratio wurde von 71,3 auf 69,5% und die Risk-earnings ratio (Kreditrisiko in Prozent des Zinsüberschusses) von 27,1 auf 21,6% verbessert. - Die Investoren hat das Ergebnis wenig beeindruckt. BA-CA verloren seit Donnerstagmorgen 0,4% auf 28.37 Euro. Damit notieren die Titel nach wie vor unter ihrem Emissionskurs von 29 Euro. Offen ist weiterhin, ob die Mehrzuteilungsoption von 5 Mio. Aktien, die über eine Wertpapierleihe plaziert wurden, genützt wird. «Bis 8. August werden wir sehen, ob sie gezogen wird», sagte der Vorstandsdirektor Friedrich Kadrnoska. Die Osteuropaaktivitäten sollen weiter ausgebaut werden. BA-CA legte in der Vorwoche ein Angebot für die ungarische Postabank vor. Karl Samstag erwartet im September eine Entscheidung. Zudem sei eine Akquisition in einem grösseren südeuropäischen Land geplant, allerdings keine Bank. «Sie wird aber dazu beitragen, das Netzwerk zu erweitern», verriet Kadrnoska kryptisch. Eine BA-CA-Zweitkotierung in Warschau werde geprüft. Die Vorjahresinterimsdividende von 1.02 Euro soll beibehalten werden. Für den Vorstandsvorsitzenden Samstag ist sie eine Untergrenze.EMB, Wien