Auffallende Verschiebungen – Weite Performance-Spanne, auch für Indexprodukte
Die Anlagestiftungen der schweizerischen Finanzbranche sind explizit auf Pensionskassen zugeschnittene und nur ihnen offenstehende Anlagefonds.
Die Anlagestiftungen der schweizerischen Finanzbranche sind explizit auf Pensionskassen zugeschnittene und nur ihnen offenstehende Anlagefonds. Einige Anbieter verwalten zudem Gelder der gebundenen individuellen Vorsorge (Dritte Säule). In den ersten neun Monaten des Jahres weiteten sich die Vermögen der Stiftungen – zum Teil performancebedingt – 5,5% auf zusammen 68,3 Mrd. Fr. aus. Eine besonders hohe Nachfrage der Investoren erhielten Fonds mit Immobilienanlagen, wie IST Immo, Pensimo und die noch kleine Afiaa (Anlagestiftung für Immobilienanlagen im Ausland). - Unter den grossen der Branche fallen die Stiftungen von UBS und Zurich Financial Services mit bedeutenden Vermögensänderungen auf (vgl. Grafik). Im Fall des Versicherungskonzerns liegt der Grund für das über 70%ige Wachstum der Anlagestiftung in den neuen BVG-Lösungen von Zurich Schweiz in Form der teilautonomen Sammelstiftung Vita und des Kombiprogramms Vita Invest. Beide sehen eine Verwaltung der Vorsorgekapitalien ausserhalb der Bilanz der Versicherungsgesellschaft vor und nutzen dazu die Fonds der «Zürich»-Anlagestiftung. Sie betreibe kein eigenes Asset Management, erklärt der Produktverantwortliche Thomas Kerker, sondern übertrage die Verwaltung der Teilvermögen nach professioneller Auswahl an Dritte. - Mit einem Rückgang von 15% weist die UBS-Anlagestiftung die gegenteilige Entwicklung auf. Die Grossbank übertrug dieses Jahr die Gelder der Freizügigkeitsstiftung auf die neuen Vitainvest Anlagefonds, was sich allein mit rund 1 Mrd. Fr. auswirkte. Zudem macht die UBS gemäss Sprecher Axel Langer einen Trend weg von den Fonds der Anlagestiftung hin zu Vermögensverwaltungsmandaten aus. - Die vom Anlagestiftungsverband Kgast zusammen mit Watson Wyatt erfassten Daten erlauben zudem einen Performancevergleich. Die Spannweite der beispielsweise über den fünfjährigen Zeitraum erzielten Renditen ist erstaunlich weit. Für Franken-Obligationen-Fonds liegen die Jahresdurchschnittsrenditen zwischen 3,2 und 3,9%. Für Fonds mit Schweizer Aktien sind Werte zwischen 8,4 und 10,7% ausgewiesen. Interessant aus Sicht der immer wieder aufflammenden Diskussion um aktives oder passives Anlegen ist, dass die Anbieter mit indexierten Aktienfonds (AWI mit 8,6% und Patria mit 10,5% Durchschnittsrendite) in der Nähe beider Extremwerte abschnitten. TH