BASF geben wegen Übernahmeplan nach – Medion brechen ein Der Dax erwischt einen guten Start
Die Kursentwicklung der ersten Handelswoche eines neuen Jahres hat gemäss Statistik eine hohe Aussagekraft über den Kursverlauf des Gesamtjahres.
Die Kursentwicklung der ersten Handelswoche eines neuen Jahres hat gemäss Statistik eine hohe Aussagekraft über den Kursverlauf des Gesamtjahres. So gesehen ist für die deutschen Aktien Gutes zu erwarten: Seit dem Jahresultimo 2005 hat der Standardwerteindex Dax an den ersten fünf Handelstagen 2,4% auf 5536,3 zugelegt. - Der Gasstreit zwischen der Ukraine und Russland hatte kaum Einfluss auf die Notiz der Versorger Eon (+0,7% auf 88 Euro) und RWE (–0,7% auf 62.11 Euro; vgl. Seite 29); Investoren nutzten aber die Gelegenheit zu Gewinnmitnahmen. Das Thema Übernahmen hat den Wechsel ins neue Jahr ohne Blessuren überstanden: Thyssen-Krupp (+8% auf 19.02 Euro; vgl. Seite 31) hat im Bieterkampf um Dofasco mit Konkurrent Arcelor gleichgezogen und bietet 63$ je Dofasco-Aktie. BASF (–2,3% auf 63.23 Euro; vgl. Seite 31) überraschte den Markt mit dem Plan einer feindlichen Übernahme: Der Chemiekonzern hat es auf Engelhard abgesehen. Der Gesundheitskonzern Fresenius (MDax; +5,7% auf 121.22 Euro) teilte mit, das Volumen der geplanten Anleihe zur Finanzierung der Übernahme des Klinikbetreibers Helios von 700 Mio. auf 1 Mrd. Euro aufzustocken. Die Emission soll im Januar über die Bühne gehen. Die Erhöhung dient dazu, eine ausstehende, 2009 fällige Anleihe von 300 Mio. Euro zurückzukaufen. - Gesucht waren TUI (+6% auf 18.34 Euro). Der Reisekonzern teilte mit, seine Geschäftsreise-Sparte TQ3 an den niederländischen Reisedienstleister BCD zu verkaufen. Bayer (+2,2% auf 36.05 Euro) hat ein Medikament zur Auflösung von Blutgerinnseln des US-Herstellers Nuvelo einlizenziert. Das Produkt, das in Phase III der klinischen Tests steht, soll 2008 auf den US-Markt kommen und ein Umsatzpotenzial von mindestens 500 Mio. Euro haben. Die Deutsche Börse (+0,1% auf 86.64 Euro; vgl. Seite 33) meldete am Mittwoch, sie suche für die erfolglose US-Tochter der Terminbörse Eurex Partner. Infineon (+8,9% auf 8.42 Euro) profitierten von guten Nachrichten aus dem Halbleitersektor. - Im Automobilsegment zogen Volkswagen (+1,7% auf 45.35 Euro) Aufmerksamkeit auf sich. Der Autovermieter Sixt (SDax; +2,3% auf 22.12 Euro) hat gemeinsam mit dem Finanzinvestor Apax Interesse an der Volkswagen-Tochter Europcar bekundet, was in der ersten Wochenhälfte wegen des dünnen Handels übertriebene Kursavancen zur Folge hatte. Das Verkaufsprozedere befindet sich noch im Frühstadium, es soll aber zahlreiche Interessenten für den Autovermieter geben. Frühere Überlegungen, Daimler-Chrysler (+2,1% auf 44.05 Euro) und Volkswagen werden enger zusammenarbeiten (vgl. FuW Nr. 94 vom 26. Nov.), bestätigten sich: Chrysler und VW werden einen Van für den US-Markt entwickeln. Das Fahrzeug soll ab 2008 in den USA als Volkswagen vermarktet werden. - Die Postbank (MDax; +5,8% auf 51.84 Euro) hat den Kauf von BHW (SDax; +1,1% auf 15.52 Euro), der zweitgrössten deutschen Bausparkasse, abgeschlossen. Sie hält nach eigenen Angaben über 90% des Kapitals. Die restlichen Aktionäre sollen über ein Squeeze-out (möglich ab einem Anteil von 95%) aus dem Aktionariat verdrängt werden. Der Finanzinvestor Florian Homm, der zusammen mit Partnern mehr als 5% an BHW hält, verlangt von der Postbank eine höhere Abfindung. - Zuversichtliche Branchenkommentare und Spekulationen auf gute Quartalszahlen verhalfen SAP zu Avancen (+4,2% auf 159.65 Euro). Am Freitag brachen die Titel des Elektronikhändlers Medion (MDax; –12,9% auf 10.19 Euro) zeitweise 23% ein. Grund war ein überraschend hoher Gewinnrückgang von 80% im Jahr 2005. - Am Obligationenmarkt zogen die Notierungen leicht an. Entsprechend ging die Rendite zehnjähriger Staatspapiere von 3,31 auf 3,26% zurück. BA/DM