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Die Ernte in Indien und Pakistan fällt dieses Jahr wegen der Dürre weniger üppig aus: Arbeiter in Lodhran, Provinz Punjab in Pakistan, füllen Baumwollballen ab.
Leggings statt Jeans, Wollpulli statt Anzugshemd, Regenjacke statt Blazer. Baumwolle war ein prädestinierter Coronaverlierer, zusammen mit Lippenstift und Büroräumlichkeiten. Doch Totgesagte leben länger. Nach einem Preissturz auf 51 US-Cent pro Pfund zu Beginn der Pandemie setzte langsam aber stetig die Erholung ein. Seit dem Tiefpunkt im Frühjahr 2020 hat sich der Preis mehr als verdoppelt und notiert Mitte Februar bei 1.22 $ pro Pfund, so hoch wie zuletzt vor zehn Jahren.
Kontrakte für eine Lieferung im März sind bereits seit Dezember deutlich teurer als die Futures, deren Käufer erst im Mai ihre Baumwollballen bekommen. Mit anderen Worten: Die Fabriken wollen jetzt Baumwolle, und es gibt nicht genug davon. Die hohe Nachfrage für Baumwolle beziehungswiese die Fehlkalkulation, dass der Textilkonsum langfristig zurückgehen würde aufgrund der Pandemie, ist ein Grund für die hohen Preise.