Überfall auf Plattform in Nigeria sorgt für Unsicherheit Kein Ende der Ölhausse in Sicht
Das schwarze Gold wird immer teurer.
Das schwarze Gold wird immer teurer. Zu Beginn der Woche kletterte der Preis für ein Fass Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) auf knapp 140$. Im Verlauf der Woche hat die Notierung jedoch wieder nachgelassen. Am Freitag kostete ein Fass WTI-Rohöl an der New York Mercantile Exchange (Nymex) 132$ (vgl. Grafik). - Es spricht vieles dafür, dass Rohöl kurzfristig ein neues Höchst erzielen könnte. Grund: Zum einen haben Rebellen die Erdölplattform Bonga, im Besitz von Royal Dutch, vor der Küste Nigerias überfallen. Experten gehen davon aus, dass dadurch die Rohölproduktion im afrikanischen Staat 30% sinken werde. Wie lange es dauert, bis die Plattform die Förderung wieder hochfahren kann, ist noch unklar. Wegen Sabotagen und Anschlägen auf Pipelines im Nildelta produziert Opec-Mitglied Nigeria bereits 20% weniger Rohöl als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. - Preistreibend wirkt sich zudem aus, dass der Präsident von Venezuela, Hugo Chávez, am Freitag angekündigt hat, Öllieferungen in die EU-Staaten zu stoppen, sollten diese strikte Regeln gegen illegale Einwanderung einführen. Treten die neuen Richtlinien in Kraft, haben die EU-Länder zwei Jahre Zeit, um die Vorschriften in nationales Recht einzuführen. Trotz der schlechten Meldungen ist der Rohölpreis (vorerst) nicht in die Höhe geschossen. Im Gegenteil: Während die Notierung zu Beginn der Woche knapp unter 140$ handelte, kostete das Fass an der Nymex am Freitag 132$. - Auf die hohen Rohölpreise hat nun China reagiert. An den Tankstellen kostete Benzin am Freitag 16 und Diesel 18% mehr. Aufgeschlagen hat auch der Preis für Kerosin (plus 25%). Begründet wurde die Erhöhung der Ölderivate mit der wachsenden Kluft zwischen den künstlich niedrig gehaltenen Treibstoffpreisen in China und den stetig avancierenden Rohölnotierungen auf dem Weltmarkt. IM