Betriebsgewinn 30% höher – Rückgang im Finanzergebnis – Aussichten gut
Seit Mitte Juni sind die Aktien der CPH Chemie Papier Holding an der SWX Local caps kotiert.
Seit Mitte Juni sind die Aktien der CPH Chemie Papier Holding an der SWX Local caps kotiert. Zuvor wurden die Titel über die Luzerner Regiobank gehandelt. Die Umplazierung soll eine grössere Kurstransparenz schaffen und den Handel erleichtern. Bislang sei keine merkliche Ausweitung des Handels festzustellen, für ein Fazit sei es aber zu früh, erklärt VR-Präsident Franz-Josef Albrecht. Das erste Semester wird die Anleger jedenfalls nicht enttäuscht haben. - CPH überzeugte umsatzmässig und operativ. Der Erlös stieg 24% von 160 auf 199 Mio.Fr., der Betriebsgewinn (Ebit) 30% auf 15,3 (11,7) Mio.Fr. Unter dem Strich schrumpfte der Überschuss jedoch 23% auf 8,1 Mio.Fr. Grund ist das negative Finanzergebnis von 2,4 Mio.Fr. Zur Finanzierung von Grossinvestitionen – vor allem die neue Papiermaschine PM4 – wurde Fremdkapital aufgenommen. Zudem schmälerte die schlechte Verfassung der Finanzmärkte das Ergebnis. - Die Inbetriebnahme der PM4 trug massgeblich zur Umsatzsteigerung im Bereich Papier von 45% auf 97,4 (67,2) Mio.Fr. bei. Pionier, wie die Anlage heisst, stellt hochwertige LWC-Papiere (LWC = Light weight coated) her, das heisst dünne, gestrichene und geglättete Papiere. Auf der Pionier lässt sich auch Papier für den Zeitungsdruck herstellen. Mit der schwächeren Konjunktur sanken die Werbeausgaben und damit die Nachfrage nach LWC-Papieren, was dank der flexiblen Einsatzmöglichkeiten der PM4 jedoch abgefedert wurde. - Auch die Pharmaindustrie erholt sich nur schleppend aus dem konjunkturellen Tief, was im Bereich Verpackung Spuren hinterliess. Die Gruppe beschichtet durchsichtige Folien für Medikamente. Die in der Perlen-Gruppe zusammengefassten Sparten (Papier, Verpackung und Immobilien) erzielten einen Umsatz von 121,6 (93,1) Mio. Fr., plus 31%. Die Uetikon-Gruppe (Organo, Zeochem und Grundchemie/Agro) verbesserte den Umsatz 14% auf 77,4 (67,7) Mio.Fr. Die Entwicklung ist auf den Aufschwung in der organischen Chemie – Sparte Organo – und im leicht besseren Geschäft mit Molekularsieben (Zeochem) zurückzuführen. Der Markt für Grundchemikalien präsentiert sich nach wie vor schwach. Der Bereich soll ausgelagert werden. Albrecht geht davon aus, dass in den kommenden Monaten eine Lösung gefunden wird. - Er rechnet für das laufende Jahr mit deutlich höherem Umsatz und Gewinn. Eine genauere Prognose will er indes nicht geben. Viele Faktoren – die Entwicklung der Werbeausgaben und Rohstoffpreise sowie die Situation an den Aktienmärkten – seien schwierig abzuschätzen. Das spiegelt sich auch in unserem prognostizierten Gewinn je Aktie von 135 Fr., der als Richtwert zu verstehen ist. Auf dieser Basis beträgt das Kurs-Gewinn-Verhältnis 11. CPH sind keine Papiere für kurzfristig orientierte Investoren. Mit einem Engagement setzen Anleger auf ein solide geführtes Unternehmen, das mit den Standbeinen Chemie und Papier breit abgestützt ist. PF