Bill Gross wird «philosophischer Nomade»
Bei Janus hat Bill Gross nun seinen November-Anlageausblick geliefert. Er beschreibt das Dilemma der Zentralbanker – fängt aber sehr, sehr allgemein an.
Bill Gross, der ehemalige Chief Investment Officer der Anlagegesellschaft Pimco, hat bei Janus seine philosophische Seite entdeckt. Sein Anlageausblick von November beginnt so:
«Ich bin ein philosophischer Nomade, getarnt in westlicher Kleidung, ein fragender Streuner, maskiert durch einen Anzug, nahe einem kalifornischen Strand. Sand formt die Grundlage meines Seins, und seine Porosität ist gleichzeitig meine grösste Stärke und tiefste Wunde. Ich bin nach siebzig Jahren ein Mann geworden, der glaubt, dass kein Glaube heilig ist. Ich habe Ideale und moralische Standards, aber ich glaube, dass sie mir eigen sind. ‹Ich› könnte genauso gut ‹Ihre› angenommen haben, hätte ich Ihren Körper und Ihr Ego geerbt. Ich frage mich, wenn Werte relativ sind, wie sollen Sterbliche sie beurteilen, und wie würde uns ein richtender Gott beurteilen? Wenn eine kollektive Menschheit in sandigem Lehm verwurzelt ist und ihre ideologischen Samen durch heulende Winde verbreitet werden, nur um in veränderter Form an verschiedenen Orten und verschiedenen Zeiten Wurzeln zu schlagen, können wir ein einzelnes Leben beurteilen?»
Nach dieser existenzialistischen Betrachtung geht es aber schnell mit den globalen Finanzmärkten weiter. Nach Gross sind sie eben auch nur unsicher verankert. Die Wirtschaft des 21. Jahrhunderts ist demnach im «sandigen Lehm» der Finanzen und nicht im «Beton» von Investitionen und Innovationen verankert. Er schliesst seinen Investorenbrief mit der Bemerkung, dass Inflation nicht ausreicht, um Wohlstand zu schaffen. Und Deflation sei eine wahrscheinlicher werdende Möglichkeit.
Wie man im November nun investieren soll, weiss man danach aber nicht.
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