bleibt staatlich Eignerstrategie des Bundes
Wenige Tage nachdem das Technologieunternehmen Ruag, in dem die früheren Rüstungsbetriebe des Bundes zusammengefasst sind, den Jahresabschluss 2006 vorgelegt hat (vgl.
Wenige Tage nachdem das Technologieunternehmen Ruag, in dem die früheren Rüstungsbetriebe des Bundes zusammengefasst sind, den Jahresabschluss 2006 vorgelegt hat (vgl. FuW Nr.23 vom 24.März), hat der Bundesrat seine Eignerstrategie bis 2010 präsentiert. Die Botschaft ist klar: Der Bund bleibt alleiniger Eigentümer und verzichtet «bis auf weiteres auf eine Öffnung des Aktionariats». Das Statement ist von Bedeutung, weil es in der Ruag Bemühungen gegeben hat, auf eine Privatisierung hinzuarbeiten. - Der Bundesrat begründet seinen Entscheid mit dem verteidigungspolitischen Auftrag der Ruag und bekräftigt seine entsprechenden Auflagen. Demnach müssen Instandhaltungsaufträge für das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) prioritär behandelt werden, und die Grundversorgung der Armee mit bestimmten Munitionssorten muss sichergestellt sein. Solche Auflagen erschweren eine Privatisierung in der Tat. Ruag soll sich dennoch in den zivilen Bereichen weiterentwickeln. Dabei sind dem Unternehmen Akquisitionen in einem begrenzten Rahmen freigestellt. Übernahmen in der Schweiz mit einem Preis von mehr als 50 Mio. Fr. und solche im Ausland von über 10 Mio. Fr. benötigen die Zustimmung des Bundes. - Trotz den Auflagen verlangt der Bund von Ruag ergebnisorientiertes Handeln. Das Unternehmen muss sich aus eigener Kraft finanzieren und eine nicht näher definierte angemessene Eigenkapitalrendite erarbeiten. Der Bundesrat erwartet ausserdem eine operative Marge auf Stufe Ebit von über 6%. Dieser Wert wurde 2006 nicht ganz erreicht: Mit einem Umsatz von gut 1,2 Mrd. Fr. wurde ein Ebit von 71 Mio. Fr. erzielt, das entspricht einer Marge von 5,7%. - Mit Blick auf die sich wandelnden Märkte und die rückläufigen Aufträge des VBS dürfte die Absage des Bundesrats an eine Öffnung des Aktionariats nicht das letzte Wort gewesen sein. 2006 erarbeitete Ruag 45% des Umsatzes mit zivilen Kunden, Tendenz steigend. Ziel ist es, den Umsatzanteil des VBS auf ein Drittel zurückzufahren. Ob es dann noch sinnvoll ist, das Unternehmen in Staatsbesitz zu belassen, bedarf der genaueren Prüfung.PM