
Einschätzung von Jeffrey Vögeli um 8.30 Uhr
Es ist ein gutes Ergebnis, das die Basellandschaftliche Kantonalbank vorlegt. Gut daran ist, dass das Ertragswachstum der zinsunabhängigen Geschäftsbereiche mit 15,6% deutlich schneller war als dasjenige der Einnahmen aus dem Zinsgeschäft – wobei es noch ein weiter Weg ist, bis man wirklich von Diversifikation sprechen könnte. Es ist aber erfreulich zu sehen, dass BLKB an ebendieser Diversifikation mit Verve arbeitet. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die vielen Kooperationen und eigenen Initiativen in einem breiter abgestützten Geschäft manifestieren werden. Für den Moment verdanken die Aktionäre den hohen Gewinn aber nicht nur diesen indifferenten Geschäften, sondern zu grossen Teilen dem geschickten Umgang der Bank mit den Negativzinsen. BLKB ist es 2021 tatsächlich gelungen, so viel Geld zu negativen Zinsen auszuleihen, dass der Zinsaufwand positiv ausgefallen ist. In Kombination mit tieferen Kreditrückstellungen konnte sie so den Zinsertrag steigern, trotz weiter erodierender Zinsen auf dem Hypothekarportfolio. Es ist indes nicht damit zu rechnen, dass dieses Kunststück erneut gelingen wird – zumindest nicht in diesem Ausmass. Darauf deutet auch der verhaltene Ausblick hin, der keine grossen Sprünge erwarten lässt. Ähnlich wird sich auch das Zertifikat der Bank verhalten, das in den vergangenen Jahren wenig Fantasie entwickelt hat. Wer Banktitel halten will, findet andernorts bessere Kaufgelegenheiten.
(AWP) Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) hat im Geschäftsjahr 2021 ihr Ergebnis gesteigert. Dies sei insbesondere der vorsichtigen Risikopolitik zu verdanken. Der Ausblick ist recht vage, die Dividende bleibt stabil.
Der Geschäftserfolg als Mass für die operative Leistung lag mit 176,1 Mio. Fr. um 8,7% über dem Vorjahr, wie einer Mitteilung der BLKB vom Mittwoch zu entnehmen ist. Der Reingewinn stieg um 1,9% auf 140,8 Mio. Fr. Damit sei das bisher beste Ergebnis in der laufenden Strategieperiode 2017 bis 2022 erreicht worden.
Die Zertifikatsinhaber erhalten nun eine zum Vorjahr unveränderte Dividende von 35 Franken. Der Kanton Basel-Landschaft profitierte zudem von einer ebenfalls unveränderten Ausschüttung von 60 Mio. Fr.
Zinsgeschäft steigt weiter
Im wichtigsten Geschäft, dem Zinsengeschäft, konnte die Bank den Bruttoertrag um 1,5% auf 279,7 Mio. Fr. leicht steigern. Der Nettoerfolg stieg um 7,8% auf 276,8 Mio.
Deutlich zulegen konnte die Bank auch im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft mit einem um 15,6% höheren Erfolg von 84,8 Mio. Fr. Im Handelsgeschäft bewegte sich die BLKB mit 17,9 Mio. ganz knapp unter dem Vorjahresniveau (-0,6%). Insgesamt fiel der Geschäftsertrag im vergangenen Jahr mit 385,8 Mio. Fr. um 8,5% höher aus.
Der Geschäftsaufwand erhöhte sich im vergangenen Jahr um 4,3% auf 185,5 Mio. Fr. Hauptgrund war der erneute Personalaufbau – knapp 46 Vollzeitstellen kamen hinzu, was die um 7% höheren Personalkosten erkläre. Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich in der Folge auf 48,1% (VJ 50,0%).
Hypothekargeschäft wächst – Unsicherer Ausblick
Im Hypothekargeschäft stiegen die Forderungen um fast 6% auf 21,7 Mrd. Fr. Weiterhin hoch war auch das Vertrauen der Kunden in das Institut: Der Netto-Neugeldzufluss lag bei 1,55 Mrd. Fr. (VJ 964 Mio.). Die der Bank anvertrauten Kundenvermögen nahmen um 2,6 Mrd. auf 25,1 Mrd. Fr. deutlich zu.
Mit Blick auf 2022 bleibt die BLKB vage. Zwar habe sich die wirtschaftliche Erholung in der Schweiz fortgesetzt, der Ausblick sei aber noch unsicher. Gleichzeitig sei mit einer restriktiveren Geldpolitik zu rechnen und auch in der Schweiz deute sich ein moderater Zinsanstieg an. Für das laufende Jahr erwartet die Bank trotz verhaltener Entwicklung ein «gutes Ergebnis auf Vorjahresniveau».
Die komplette Historie zur Basellandschaftliche Kantonalbank finden Sie hier. »
AWP/Jeffrey Vögeli
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Einschätzung – BLKB steigert Ergebnis
Die Kantonalbank steigert vor allem dank der vorsichtigen Risikopolitik ihr Ergebnis. Die Dividende bleibt stabil.