SMI schliesst etwas fester
Die Schweizer Börse erreicht zwischenzeitlich 12'400. Swiss Re stehen im Fokus. Die Schwergewichte stützen den Markt. Wallstreet notiert erneut leichter.

(AWP/SPU) Der Schweizer Aktienmarkt macht am Donnerstag einen Teil seiner Vortagesverluste wett. Der SMI steigt bei Eröffnung 0,5% und erreicht im frühen Handel die Marke von 12’400. Im Vergleich zum Morgen sind die Kurse aber zurückgekommen. Händler begründen die positive Tendenz damit, dass sich die Märkte nach der Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten US-Notenbanksitzung allmählich ein Bild über das weitere Vorgehen des Fed machen könnten. Laut Protokoll will das Fed wegen der hohen Inflation die Geldpolitik straffen und die Bilanzsumme rasch abbauen. Eine Entscheidung soll an der kommenden Sitzung Anfang Mai getroffen werden. Im Kampf gegen die Teuerung könnten mehrere grosse Zinsschritte notwendig werden.
Daher werde es im Laufe des Jahres mehrere Erhöhungen um jeweils 50 Basispunkte sowie eine schnellere und stärkere Senkung der Bilanzsumme als erwartet geben, kommentierte ein Händler. «Die Notenbanken scheinen jetzt den Inflationsdruck wesentlich stärker wahrzunehmen und reagieren mit der entsprechenden Wortwahl», sagte er. Doch bleibe die Lage zwischen dem Ukraine-Krieg und der US-Notenbank schwierig, denn beide Faktoren dürften die wirtschaftliche Entwicklung negativ beeinflussen. «Der Kursanstieg steht daher auf eher tönernen Füssen.» Die Anleger setzten daher wohl auch eher auf defensive Sektoren wie Pharma und Lebensmittel, sagt ein Händler. Daher präsentiere sich der Markt auch recht uneinheitlich.
Die New Yorker Börsen tendierten erneut leichter. So befand sich Wallstreet bei Börsenschluss in Zürich auf Kurs, den dritten Verlusttag in Folge zu verzeichnen. Der S&P 500 notierte 0,6% tiefer. Der Dow Jones gab 0,8% ab. Abgaben in Höhe von 0,9% verzeichnete die Technologiebörse, gemessen am Nasdaq Composite.
Der Erdölpreis setzte seinen schwankungsanfälligen Verlauf fort. Der Ölpreis machte am Donnerstag zunächst einen Teil seiner Abschläge vom Vortag wett, drehte dann aber wieder ins Minus. Am Abend kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent rund 100 $.
Roche und Novartis gesucht
Schub erhielt der SMI vor allem durch Avancen der Pharmariesen um Novartis und Roche. Mit Alcon stand ein andere SMI-Wert an der Tabellenspitze. Nestlé zeigten sich ebenfalls fester.
Etwas tiefer schlossen Swiss Re. Der Rückversicherer hatte anlässlich des Investorentages seine neuen Ziele bestätigt . So strebt er unter anderem bis 2024 eine Eigenkapitalrendite von 14% an.
Mit Swiss Life und Zurich Insurance waren auch die beiden Branchennachbarn schwächer.
Bankwerte tendierten dem Gesamtmarkt entgegen, wie die Entwicklung der Aktien von UBS und Credit Suisse zeigte.
Anders bei Julius Bär. Unterstützt wurde die Erholung von der Deutschen Bank, die die Titel des Vermögensverwalters von «Hold» auf «Buy» hochgestuft hatte.
Die Aktien von AMS Osram fanden nach Tagen fallender Kurse weiter keinen Boden. Die Firma befinde sich «im Sturm zwischen Lieferkettenproblemen, temporär wenig Wachstum und sehr hohen Investitionen», sagte ein Händler.
Schwächer waren auch Adecco, die damit ihren Abwärtstrend fortsetzten. Dem Personalvermittler dürften die Konjunktursorgen zu schaffen machen, wie ein Händler sagt. Zudem habe Kepler die Aktie von «Hold» auf «Reduce» herabgestuft, hiess es ausserdem im Handel.
Das Minus von OC Oerlikon war vor allem optisch. Die Valoren des Industriekonzerns wurden mit Dividendenabschlag von 0.35 Fr. gehandelt.
Die Aktien des Dentalimplantatherstellers Straumann wurde ebenfalls ex Dividende von 6.75 Fr. gehandelt.
Dätwyler legten zu. Der Industriekonzern kauft das US-Unternehmens QSR und will damit seine Markpositionen in Nordamerika und Asien stärken sowie die Abhängigkeit vom europäischen Markt reduzieren. Die Akquisition mache sowohl aus geografischer wie auch aus Portfoliosicht Sinn, hiess es bei der ZKB.
Auf den hinteren Rängen konnten sich die Papiere der Bank Vontobel nicht behaupten. Der Bär-Konkurrent hatte sich am Vortag bei der Generalversammlung positiv über die Entwicklung im ersten Quartal geäussert.
Asiens Börse im Minus
Die asiatischen Handelsplätze konnten sich dem Abwärtsdruck von der Wallstreet am Donnerstag nicht entziehen. Besonders in Japan ging es abwärts. Der Nikkei 225 sowie der breitere Topix gaben 1,6% nach. Chinesische Aktien gaben ebenfalls spürbar nach. Der Shanghai Composite verlor 0,9%, der CSI 300 ebenfalls 0,9%. Der Hang Seng, der Leitindex Hongkongs, büsste 0,8% ein. Die Börse in Südkorea zeigte sich ebenfalls schwächer. Der Kospi schloss 1,4% tiefer.
Euro zeitweise unter 1.09 $ und weiter unter 1.02 Fr.
Der Euro rutschte am Donnerstag zum Dollar unter die Marke von 1.09 $. Am Abend kostete die Gemeinschaftswährung jedoch wieder 1.0908 $. Auch gegenüber dem Franken stabilisierte sie sich und notierte um 17.30 Uhr MEZ bei 1.0175 Fr., nach 1.0169 Fr. am Vorabend. Derweil kostete der Dollar mit 0.9330 Fr. gleich viel wie am Mittwochabend.
Bitcoin stabilisierte sich
Nach den starken Einbussen, die Kryptowährungen gestern erlitten hatten, kam es am Donnerstag zu einer Stabilisierung. Der Bitcoin notierte am Abend bei rund 43’500 $.
Gold festigte sich nach leichten Avancen über 1900 $. Die Feinunze kostete bei Börsenschluss in Europa 1932 $.
AWP/SPU
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