SMI schliesst fester dank Sika
Die Schweizer Börse hält sich in der Gewinnzone. Sika stehen nach einem Milliardenzukauf im Fokus. Der Euro markiert Jahrestief zum Franken.

(AWP/SPU) Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag im Plus geschlossen. Der SMI lag bei Eröffnung 0,4% im Minus, drehte im frühen Handel jedoch in die Gewinnzone. Am Nachmittag baute er seine Avancen zweitweise aus, kam gen Handelsende in Zürich aber wieder zurück. Mit den Avancen verbuchte der SMI den vierten Tag in Folge mit steigenden Kursen.
Die US-Aktienmärkte entwickelten sich unterschiedlich. Während der S&P 500 0,3% avancierte, gab der Dow Jones 0,1% nach. Zu deutlichen Avancen kam es an der Technologiebörse. So legte der Nasdaq Composite bei Börsenschluss in Europa 0,9% zu.
Grundsätzlich war die Stimmung am Berichtstag nach den neuesten Inflationsdaten aus den USA vom Vortag aber eher zurückhaltend, wie es in Marktkreisen hiess. Die hohe Inflation hatte in den USA am Vorabend für steigende Renditen und sinkende Aktienkurse gesorgt. Es werde für die amerikanische Notenbank nach diesen Daten immer schwieriger, die hohe Teuerung lediglich als vorübergehendes Phänomen einzustufen, meinen Ökonomen. Der Druck auf das Fed, spätesten Ende des kommenden Jahres die Zinswende einzuleiten, nehme weiter zu.
Sika schossen hoch
Im Fokus standen die Aktien von Sika, sie zogen massiv an. Der Bauchemiehersteller kauft mit der MBCC Group das ehemalige Bauchemiegeschäft der BASF mit einem Jahresumsatz von 2,9 Mrd. Fr. Der Unternehmenswert wurde mit 5,5 Mrd. Fr. angegeben. Damit gelinge Sika eine eindrückliche Demonstration für die Umsetzung der eigenen Wachstumsstrategie, hiess es am Markt.
Tiefer schlossen Zurich Insurance nach Angaben zu den Prämieneinnahmen nach neun Monaten. Diese lagen mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen und werden in Analystenkreisen auf den ersten Blick als solid bezeichnet.
Eher schwach entwickelten sich die SMI-Schwergewichte: Nestlé schlossen leicht im Minus. Novartis gaben stärker ab. Roche legten leicht zu. Das Covid-Medikament Ronapreve von Roche und Regeneron kommt einer Zulassung in der EU näher. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) empfiehlt die Zulassung des Medikamenten-Cocktails. Nur wenig Unterstützung bot eine Studie von Goldman Sachs, in welcher die US-Investmentbank die Kaufempfehlung für die Aktien der Basler Pharmariesen bestätigte.
Mehrheitlich schwach zeigten sich neben Zurich auch weitere Finanzwerte. Credit Suisse gaben nach. Die Grossbank kann eine etwas höhere zurückerhaltene Summe aus der Liquidierung der «Greensill-Fonds» vermelden. Bisher hat das CS Asset Management 7,1 Mrd. $ oder 71% der Vermögen eingesammelt, nachdem es zuletzt 7,0 Mrd. vermeldet hatte. Auch UBS schlossen im Minus.
Partners Group hatte derweil im Auftrag seiner Kunden den Taco-Bell-Franchisenehmer Pacific Bells an die private US-Investmentfirma Orangewood Partners verkauft. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst.
Nach den Oktober-Passagierzahlen vom Vorabend und dem Ausblick auf das Gesamtjahr tendierten auch Flughafen Zürich abwärts.
Nach den gestern vorgelegten Zahlen legten die Titel des Schokoladeproduzenten Barry Callebaut zu.
Einbussen im SMIM verzeichneten Temenos sowie Dufry. Andere zyklische Werte wie Swatch Group, AMS-Osram oder Kühne + Nagel notierten fester.
Asiens Börsen mehrheitlich fester
Die asiatischen Börsen konnten sich am Donnerstag weitgehend von den eher schwachen US-Vorgaben vom Mittwoch lösen. Der Nikkei 225 notierte 0,6% fester, der Topix gewann 0,3%. Der Hang Seng legte 1,1% zu. Der Shanghai Composite notierte 1,2% höher. Der koreanische Kospi fiel 0,2% zurück.
Euro uneinheitlich – Jahrestief zum Franken
Der Euro stand am Donnerstag phasenweise weiter unter Druck. Am Vormittag kostete die Gemeinschaftswährung zum Dollar im Tief 1.1453 $ und damit so wenig wie letztmalig im Juli 2020. Der Dollar stieg auch zum Franken und überschritt mit 0.9207 Fr. die Marke von 92 Rappen erstmals seit der letzten Oktoberwoche wieder. Er hatte am Vorabend noch 0.9174 Fr. gekostet. Das Euro-Franken-Währungspaar hatte derweil in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag mit 1.0533 Fr. ein Jahrestief erreicht und notierte am Donnerstagabend mit 1.0553 Fr. wieder etwas darüber.
Goldpreis etwas fester
Der Ölpreis stabilisierte sich am Donnerstag, nachdem er am Vortag deutlich nachgegeben hatte. Um 17.30 Uhr MEZ kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent knapp 83 $.
Gold tendierte aufwärts. Die Feinunze lag bei Börsenschluss in Europa bei 1862 $.
Bitcoin verharrte unter dem Allzeithoch. Die Cyberdevise kostete zuletzt rund 65’000 $.
AWP/SPU
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