SMI geht wenig verändert ins Wochenende
Am Verfallstag kann die Schweizer Börse ihre Avancen nicht halten. Logitech und Lonza liegen im Plus. Finanzwerte büssen ein. Der Euro rutscht klar unter 1.05 Fr.

(AWP/SPU) Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag unverändert geschlossen. Über weite Strecken lag der Swiss Market Index (SMI) im Plus, doch die Avancen konnte er bis Handelsende in Zürich nicht verteidigen. «Es scheint, der SMI stösst auf dem Rekordhoch auf starken Widerstand», sagte ein Händler und spricht von einer Konsolidierung auf hohem Niveau. Zudem fehle die Unterstützung vom Verfallstermin an der Eurex, und auch firmenspezifische und makroökonomische Impulse fehlten. Auf Wochensicht verbuchte der Leitindex trotzdem die siebte Woche mit einem Gewinn. Allerdings scheint sich die Stimmung etwas eingetrübt zu haben, hiess es von Börsianern.
Die US-Börsen notierten am Freitag uneinheitlich. Der Index der Technologiebörse Nasdaq Composite stand bei Börsenschluss in Europa 0,7% höher – ein Rekordhoch. Investoren griffen zu Aktien, die weniger konjunkturabhängig sind. Auf der Verkaufsliste standen dagegen Papiere von Banken oder Fluggesellschaften. Das lastete auf den Kursen an Wallstreet: Der Dow Jones der Standardwerte notierte 0,5% schwächer, der breiter gefasste S&P 500 gewann 0,1%.
Zwar hofften die Marktteilnehmer weiterhin auf einen Jahresendspurt an der Börse. Aber die hartnäckigen Inflationssorgen und vor allem die weiter rasant steigenden Coronainfektionszahlen stimmten die Anleger zunehmend vorsichtig, hiess es weiter. Einzelne Länder beschliessen bereits härtere Massnahmen. Österreich etwa greift ab kommender Woche wieder auf einen landesweiten Lockdown zurück. Und auch in Deutschland wird die Schraube angezogen. «Wenn wieder verbreitet flächendeckende Lockdowns beschlossen werden sollten, könnte die Stimmung rasch kippen», sagt ein Händler. Die gestiegene Vorsicht der Anleger spiegelt sich bisher vor allem am Devisenmarkt, wo der Euro gegenüber dem Franken so tief notiert wie seit 2015 nicht mehr.
Im SMI fielen Logitech und Lonza mit deutlichen Gewinnen auf. An der Spitze der Gewinner standen die Titel des Computerzubehörherstellers Logitech, die nach der jüngsten Korrekturphase wieder auf etwas mehr Interesse stossen und die Gewinne sukzessive ausbauen. Logitech gehörten vor allem am Anfang der Coronapandemie zu den grössten Gewinnern.
Finanzwerte präsentierten sich mehrheitlich schwächer. Besonders Bankaktien wie Credit Suisse und UBS büssten ein. Auch die Versicherer um Swiss Re und Swiss Life notierten im Minus. Zudem gaben Zurich Insurance weiter nach. Am gestrigen Investorentag hatten sie gut 1% verloren.
Sie folgten damit einem europäischen Trend: Die Aktien europäischer Banken und Versicherungen verzeichneten nämlich ebenfalls deutliche Verluste, nachdem die EZB-Präsidentin Christine Lagarde angekündigt hatte, dass die Anleihekäufe erst gedrosselt werden, wenn die Pandemie-Notlage beendet sei.
Mit Partners Group hielt sich jedoch ein Vertreter der Branche im Plus.
Grösste Verlierer waren die Aktien von Richemont, in den Titel des Luxusgüterkonzerns setzten nach den steilen Avancen Gewinnmitnahmen ein.
Die Schwergewichte um die Pharmatitel Novartis und Roche wirkten stützend auf den Gesamtmarkt.
Im SMIM fielen reisenahe Werte mit klaren Verlusten auf. So büssten die Aktien des Reisedetailhändlers Dufry sowie Flughafen Zürich ein.
Sulzer konnten nicht von einer Analystenempfehlung profitieren. UBS hatte die Abdeckung des Maschinenbauers mit dem Kursziel von 100 Fr. wieder aufgenommen.
Comet zogen kräftig an. Stifel hatte das Kursziel für die Aktien des Industrieunternehmens auf 425 von 370 Fr. erhöht und die Einstufung «Buy» bestätigt.
Asien überwiegend im Plus
Der Hang Seng, Leitindex der Börse in Hongkong, liegt 1,3% im Minus. Sorgen bereiten den dortigen Anlegern das langsamere Wachstum in China und die zunehmend stringente Regulierung. Die Börse auf dem chinesischen Festland zeigt sich davon allerdings wenig beeindruckt. Der Shanghai Composite handelt bei einem Plus von knapp 1,1%. Auch weiter südlich in Shenzhen geht es aufwärts: Der Shenzhen Component Index liegt 1,1%. In Japan handelt der Topix bei einem Plus von 0,4%, und der Nikkei 225 liegt 0,5% im Plus . Auch der koreanische Leitindex Kospi avanciert um 0,8%.
Euro fällt klar unter 1.05 Fr.
Der Euro wurde am Freitag spürbar durch verschärfte Corona-Ängste belastet. Am Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1.1318 $. Zeitweise war sie sogar unter 1.13 $ gefallen. Zum Franken verlor der Euro klar und rutschte unter 1.05. Um 17.30 Uhr MEZ notierte der Euro bei 1.0484 Fr. Damit hat er allerdings immerhin einen Grossteil der vormittäglichen Verluste wieder wettgemacht. Zeitweise war er auf 1.0448 Fr. abgesackt. Das Franken-Dollar-Paar notierte derweil wenig verändert bei 0.9266 Fr.
Ölpreis weiter schwach – Bitcoin stabil
Der Ölpreis konnte sich am Freitag nicht von seinen Verlusten in den vergangenen Tagen erholen und gab weiter klar nach. Am Abend kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent knapp 79 $.
Gold stand unverändert bei 1862 $ pro Feinunze.
Der Markt für Digitalwährungen drehte ins Plus. Zwar fiel Bitcoin zeitweise auf den tiefsten Stand seit gut einem Monat. Im Tief wurde auf der Handelsplattform Bitstamp ein Kurs von 55’600 $ markiert. Doch BTC drehte bis Handelsende in Europa ins Plus und lag bei knapp 58’000 $.
AWP/SPU
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