Brenner
Seit 20 Jahren unterhält die Kölner Privatbank Oppenheim in der Schweiz eine Tochter, die Bank Sal.
Seit 20 Jahren unterhält die Kölner Privatbank Oppenheim in der Schweiz eine Tochter, die Bank Sal. Oppenheim jr. in Zürich. Das zwanzigste Jahr wird zur Zäsur für das erfolgreiche Institut, dessen Mutterhaus auf eine über 200-jährige Tradition zurückblicken kann und für das Jahr 2000 den Einzug der siebten Generation der Gründerfamilie in die Partnerschaft vorsieht. In Zürich scheiden mit Georg Freiherr von Richter sowie René Braginsky Ende 1999 der langjährige Geschäftsleiter sowie der Leiter des Bereichs Börsen und institutionelle Anlageberatung aus. Der Wechsel an der Spitze gibt Anlass zu einer weiteren Verstärkung der Aktivitäten. Die Bank will, wie sie in ihren jüngsten Communiqués schreibt, die Präsenz am Finanzplatz Schweiz verstärken und «ein klares Signal zum weiteren Ausbau des Bereichs Investment Banking» setzen. - In der Tat: Mit dem 39-jährigen Christian A. Camenzind, bisher Geschäftsleitungsmitglied der Bank Leu, und dem 44-jährigen Eugen Brenner, zuletzt Leiter Handel und Kapitalmarkt der Zürcher Kantonalbank, übernimmt eine Generation das Ruder, die mit den neuen Sparten und Produkten im modernen Banking bestens vertraut ist. Der im Private Banking erfahrene Christian Camenzind wird den Vorsitz der Bank übernehmen und sich gleichzeitig kapitalmässig am Institut beteiligen, während Brenner die Nachfolge Braginskys antritt. Brenner hat sein Metier weitgehend in der alten UBS gelernt. Nach KV-Lehre und HWV-Abschluss verbrachte er zunächst anderthalb Jahre in Djiddah, um dann 1983, im Alter von 28 Jahren, in das Finanzausbildungsteam der UBS einzutreten. In der Börsenabteilung, als Stabschef unter Ruedi Müller und später Bruno Gehrig, fand er die ihm zusagende Umgebung. Im Crash-Jahr 1987 war er bei der UBS-Tochter Phillips & Drew in London als Market-Maker für den Handel in Schweizer Titeln an der Seaq tätig. 1988 kehrte er nach Zürich zurück, wo er zunächst die Verantwortung für den Europahandel in Aktien und Obligationen und danach für den Aktienhandel Schweiz übernahm. Ab 1992 war er als Abteilungsleiter stark am Aufbau der Sparte Securities Lending & Borrowing engagiert. Zwei Jahre später wechselte Brenner zur Credit Suisse in den Aktien- und Derivatehandel Schweiz. Dort hielt es ihn allerdings nur knapp zwei Jahre – kurz vor Bekanntgabe des Totalumbaus der Credit Suisse Group erreichte ihn ein Angebot der Zürcher Kantonalbank zur Übernahme des gesamten Handels – in Aktien, Obligationen, Zinsinstrumenten, Devisen, Derivaten – und des Kapitalmarkts. «In einer Bank dieser Grösse lassen sich die zwei Sparten noch unter eine einzige Führung zusammenfassen», erklärt Brenner. - In der Privatbank Oppenheim kommt nun noch das Research hinzu. Der Langstreckenläufer hat damit wohl sein Ziel erreicht. Für sportliche Aktivitäten hat er derzeit allerdings wenig Zeit, beschäftigt ihn doch in der Freizeit vor allem seine Familie mit Frau und vier Kindern – das jüngste eben erst einen Monat alt. AL