Burger King schmeckt TPG nicht mehr
Der britische Spirituosenhersteller Diageo und ein US-Konsortium unter der Führung von Texas Pacific Group (TPG) müssen neu über den Verkauf von Burger King verhandeln.
Der britische Spirituosenhersteller Diageo und ein US-Konsortium unter der Führung von Texas Pacific Group (TPG) müssen neu über den Verkauf von Burger King verhandeln. Diageo, das Mutterhaus der Schnellimbisskette, wurde von TPG informiert, dass die Akquisition zu den früher vereinbarten Bedingungen nicht möglich sei. Im Juli hatte das Konsortium, dem auch Bain Capital und Goldman Sachs Capital Partners angehören, einem Kaufpreis von 1,4 Mrd.£ bzw. rund 2,3 Mrd.$ zugestimmt. Jetzt ist die Investorengruppe offenbar nur noch bereit, höchstens 1,8 Mrd.$ für Burger King zu bieten. - Gründe für die Reduktion der Kaufofferte gibt es verschiedene: Da ist zum einen der Hamburgerkrieg zwischen Burger King und McDonald’s in den USA, zum anderen die getrübten Wachstumsaussichten für Fast-food-Ketten. McDonald’s hatte Anfang November angekündigt, 175 Lokale zu schliessen; aggressive Preisrabatte wirken sich allgemein ungünstig auf die Umsatzzahlen aus. Ausserdem scheint Burger King die im ursprünglichen Vertrag gesteckten Leistungsziele nicht zu erfüllen. TPG, die im Juli den Bieterwettbewerb gewonnen hatte, und Diageo wollen die Transaktion zu neu auszuhandelnden Konditionen bis Ende Jahr abschliessen. - Diageo versucht bereits seit Juni 2000 ohne Erfolg, sich von Burger King zu trennen. Ursprünglich sollte die Hamburgerbraterei ausgegliedert und in einem auf 2,5 Mrd.£ dotierten Going public an die New York Stock Exchange gebracht werden. Die IPO-Pläne wurden aber im Februar 2001 begraben. Diageo teilte jetzt mit, dass sie ausser den Verhandlungen mit TPG auch «andere Optionen» erwäge. Aus den USA wird bereits Berkshire Hathaway, die Beteiligungsgesellschaft des legendären US-Financiers Warren Buffett, ins Spiel gebracht. Ein Vorstoss von Buffett würde nicht überraschen. Berkshire kaufte 1998 eine Mehrheitsbeteiligung an der Schnellmbisskette International Dairy Queen und besitzt ausserdem Anteile an Coca-Cola, die als Zulieferer von Burger King ihre Werbeaktivitäten in den Fast-food-Lokalen deutlich verstärkt hat.TP