BVG-Index Neue Indexfamilie für PK
Während der letzten Jahre hat sich das Umfeld der schweizerischen Pensionskassen wesentlich verändert.
Während der letzten Jahre hat sich das Umfeld der schweizerischen Pensionskassen wesentlich verändert. Dank der guten Entwicklung der Märkte ist die Risikofähigkeit der Pensionskassen deutlich gewachsen und wird wegen der grösseren Risikotoleranz auch besser ausgenutzt. Das Anlagespektrum ist um weitere Anlagekategorien vergrössert worden. Und die professionellen PK-Verwalter stellen heute bei der Wahl der Anlagestrategie vermehrt auf die Struktur der Verbindlichkeiten (Asset & Liability Management) ab. - Der seit 15 Jahren in der Schweiz etablierte Pictet BVG-Index ist durch drei neue Indizes ersetzt worden. Sie sind gemäss ihrem Aktienanteil benannt. Dementsprechend weist der BVG-25 einen Aktienanteil von 25% auf. Dies gilt analog für den BVG-40 und den BVG-60. Die Struktur der Indizes ist der folgenden Tabelle zu entnehmen. Die Allokation der drei Indizes wird dem breiten Spektrum von Kassen besser gerecht. Gemäss Pictet beträgt die Aktienquote einer typischen Kasse heute rund 28% und liegt damit über der des herkömmlichen BVG-93-Index. - Die Anlagelimiten der BVV2 werden nicht mehr als absolut bindend betrachtet. Der Aktien- und der Fremdwährungsanteil liegt höher. Die Auslandsaktien berücksichtigen zudem auch Schwellenländer. Der Vermeidung von Klumpenrisiken wird Rechnung getragen. Damit wird die traditionelle Konzentration auf Schweizer Aktien in Frage gestellt. Die grossen Benchmark-Positionen in Schweizer Blue Chips haben in der Vergangenheit zu einem beträchtlichen Klumpenrisiko geführt. Aus diesem Grund weist der Kommentar zur neuen BVV2 explizit darauf hin, dass «titelspezifische oder wegdiversifizierbare (Klumpen-) Risiken» reduziert werden sollen. Eine durchschnittliche Schweizer Pensionskasse tätigt über zwei Drittel ihrer Aktienanlagen im Inland. Bei der Wahl der Anlagekategorien berücksichtigen die Pictet-Indizes indessen weder Immobilien noch alternative Anlagen. - Welcher Index ist nun für eine spezifische Pensionskasse relevant - Gemäss einer Studie von Pictet sind primär die Risikofähigkeit der Kasse und die Risikotoleranz des Stiftungsrats ausschlaggebend. Die Risikofähigkeit hängt indessen nicht nur von der Struktur der Passivseite, sondern auch vom Deckungsgrad der Kasse ab. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass gesunde Kassen sogar mit der risikoreichsten Allkokation des BVG-60 selbst in den für Aktien äusserst schwierigen Siebzigerjahren nie der Gefahr einer Unterdeckung ausgesetzt waren. Knapp gedeckte Kassen können jedoch kurzfristig in eine Situation der Unterdeckung geraten. Die Argumente basieren generell auf einer vereinfachten Sichtweise. Der Dynamik der Leistungsverpflichtungen wird zum Beispiel nicht Rechnung getragen.