Centaurus hält 5% am Büroausstatter – Kurssprung
Nach ABN Amro, Ahold, Stork und Getronics ist nun auch der niederländische Büroausstatter Corporate Express (früher Buhrmann) ins Visier der Hedge Funds geraten.
Nach ABN Amro, Ahold, Stork und Getronics ist nun auch der niederländische Büroausstatter Corporate Express (früher Buhrmann) ins Visier der Hedge Funds geraten. Centaurus teilte der Amsterdamer Börsenaufsicht mit, eine Beteiligung an Corporate Express von 5,02% zu halten. Die Anleger reagierten promt: Corporate Express stiegen am Montag in Amsterdam 10,8% auf 10.47 Euro und notierten am Dienstagnachmittag kurz vor Handelsschluss 10.30 Euro. - Corporate Express bestätigte, dass regelmässig Gespräche mit Centaurus geführt werden und der Hedge Fund schon eine geraume Zeit «ein grösseres Aktienpaket» an Corporate Express halte. Über den Inhalt der Gespräche wurde allerdings nichts mitgeteilt. Centaurus will sie nicht kommentieren. Am Markt wird nun darüber spekuliert, dass Corporate Express von Centaurus dazu bewogen werden könnte, das US-Geschäft und weitere Unternehmensteile zu verkaufen. - Denn das Geschäft in den USA, wo die Gesellschaft rund die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftet, verläuft schleppend. Im ersten Quartal sank dort der Umsatz um 1%. Corporate Express hinkt in den USA den Konkurrenten Office Depot und Staples hinterher, die mit einem Jahresumsatz von rund 10 Mrd.$ fast doppelt so gross sind. Die Aktien des niederländischen Unternehmens werden denn auch an der Börse mit einem Discount gegenüber den US-Konkurrenten von rund einem Drittel gehandelt. Corporate Express notieren trotz des Kurssprungs zu Wochenbeginn noch 8,4% tiefer als zu Jahresbeginn. - Die Aufspaltung und der Verkauf der Einzelteile könnten nach Einschätzung von Analysten den Aktienwert bis auf 14.75 Euro steigern. Denkbar ist aber auch, dass Centaurus einen Managementwechsel erzwingen will. Denn Frans Koffrie leitet den Büroausstatter bereits seit neun Jahren und machte vor allem mit seiner US-Strategie wenig Furore, obschon das amerikanische Geschäft in den vergangenen Jahren oft reorganisiert wurde. - Der hohe US-Umsatzanteil sorgt auch wegen des zum Euro schwächelnden Dollars für Ertragsprobleme, die sich so schnell wohl kaum bessern werden. Nur wer darauf setzt, dass Centaurus Ernst macht und es dem Hedge Fund mit Unterstützung anderer Aktionäre gelingen wird, das Unternehmen zu einer neuen Strategie zu zwingen oder es sogar aufzuteilen und die Einzelteile zu verkaufen, wird die Aktien weiterhin halten oder zukaufen. Defensiv disponierende Anleger sollten den Kurssprung von Corporate Express für den Ausstieg nutzen.Htz