CommCept Trust lässt Twike fallen
Auch die Beteiligungsgesellschaft CommCept Trust hat sich mit Private-equity-Anlagen (Aktien privat gehaltener Unternehmen) verspekuliert.
Auch die Beteiligungsgesellschaft CommCept Trust hat sich mit Private-equity-Anlagen (Aktien privat gehaltener Unternehmen) verspekuliert. Im Bericht zum Jahr 2000 pries die damalige Vermögensverwalterin CommCept AG die erstmals einbezogene Vermögensklasse als Anlage mit «grossem Diversifikationspotenzial». Der Ende Juni neu gewählte Verwaltungsrat und die zeitgleich als Vermögensverwalterin eingesetzte Rentenanstalt/Swiss Life kamen dieser Tage jedoch zum Schluss, dass die mit 30 Mio. Fr. bilanzierte Mehrheitsbeteiligung an der Expansionskapital suchenden Swisslem (Herstellerin des Elektromobils Twike) vollständig abgeschrieben werden muss. - Die Wertberichtigung vermindert das Nettovermögen je Aktie um 18 Fr. auf noch rund 300 Fr. Damit hat das auf Anlagen in schweizerischen Nebenwerte ausgerichtete Beteiligungsgefäss gemessen am NAV Net asset value in diesem Jahr bereits 55% an Wert verloren, weit mehr als die Indizes SPI kleinere (–16%) resp. mittelgrosse Gesellschaften (–26%). Der Kursrückgang ist wegen des auf über 30% gestiegenen Abschlags zum inneren Wert noch dramatischer (–70%). Das trifft auch Grossaktionär Swiss Life, der offensichtlich für den Erwerb von 23% des Kapitals zu viel bezahlt hat. - Wie es mit CommCept Trust weitergeht, müssen sich die Investoren vorerst noch zusammenreimen. «Spätestens mit dem Bericht zum dritten Quartal werden wir unsere Sicht klar darlegen», lässt VR-Präsident Urs Schenker wissen. Die mit der Vermögensverwaltung beauftragte Swiss Life Asset Management schlägt gemäss dem Bereichsverantwortlichen Marek Ondraschek eine auf «rund zehn Schweizer Nebenwerte fokussierte» Strategie vor. Für die Neuausrichtung des schlecht diversifizierten Portefeuilles (54% des Vermögens sind allein in Xstrata angelegt) ist ein Zeitbedarf von 6 bis 12 Monaten eingeplant.TH