Das Mittwoch-Spiel in Istanbul – eine Höllenqual auch für die Leitung des Sportsponsoring der CS Group. Der Konzern ist bis mindestens Europameisterschaft 2008 Hauptsponsor der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft, und wie das Beispiel Alinghi/UBS demonstriert hat, kann sich ein ausserordentlicher sportlicher Erfolg mit internationaler Ausstrahlung kräftig auf das Image des Sponsors auswirken. Im Sportsponsoring hätten Grossereignisse eine «immense Bedeutung», wie die CS denn auch festhält. Öffentliche Beachtung und Aufmerksamkeit nehmen markant zu, und die Fussball-Endrunde in Deutschland eröffnet der Bank Möglichkeiten für Kundenanlässe. - Die Qualifikation des Nationalteams für die Fussball-WM ist ein Glücksfall für die CS – umso mehr, als der Konzern nächstes Jahr die Gründung der SKA vor 150 Jahren feiert und mit einem globalen Einheitsnamen samt neuem, gediegenerem Logo (vgl. FuW Nr.52 vom 2.Juli) ins Jubiläumsjahr startet. Das heute zwölf Jahre währende Engagement für die Fussball-Nati und die Nachwuchsauswahlen begründet die Grossbank mit dem unbestrittenermassen «hohen emotionalen Wert» dieses Sports. Die Nationalelf sei eine «ideale Botschafterin» für die Werte der Bank – Spuckaffären oder die wüsten Szenen am Schluss der Mittwoch-Partie gewiss ausgenommen – und eine geeignete Plattform, um Kunden zu pflegen oder neue zu gewinnen. - Gratis ist die Imagepflege nicht zu haben. Die Credit Suisse garantiert dem Fussballverband zusammen mit der Sportart AG, die die Vermarktungsrechte für vier Co-Sponsoren (u.a. Swiss Life) und acht Partner übernommen hat, 3,3 Mio. Fr. pro Jahr. Davon geht die Hälfte gemäss Vertrag an den Nachwuchs. Im Fall einer Qualifikation für eine Endrunde der A-Nationalequipe werden Prämien fällig, die an den Verband gehen. Dazu wird die Grossbank, wie an der EM 2004, Aktivitäten über das eigentliche Sponsoring hinaus organisieren. Die Gesamtkosten gibt die CS nicht bekannt, sie dürften sich aber auf einen zweistelligen Millionenbetrag summieren.AS