Der Chart des Tages
Liebling, ich habe den US-Aktienmarkt geschrumpft!

Es scheint, als vergehe kaum mehr ein Tag ohne Börsengang. Der globale IPO-Markt hat das geschäftigste Erstquartal seit 2007 hinter sich.
Doch das vermag nicht darüber hinwegzutäuschen, dass die Anleger in den USA eine immer kleinere Aktienauswahl haben.
Wie eine im ehrwürdigen «Journal of Financial Economics» publizierte Studie zeigt, hat die Anzahl der in den Vereinigten Staaten kotierten Aktien seit 1996 kontinuierlich abgenommen.
Den Autoren Craig Doidge, Andrew Karolyi und René Stulz zufolge sind in den USA heute weniger Unternehmen gelistet als vor vierzig Jahren, obwohl die Wirtschaftsleistung gemessen am BIP inzwischen dreimal so gross ist.
Die Haupttreiber hinter der abnehmenden Vielfalt seien Fusionen und Übernahmen, die gegenüber den Börsengängen in den vergangenen Jahren klar überwogen hätten. Das habe dazu geführt, dass die heutigen kotierten Gesellschaften im Durchschnitt grösser, älter und profitabler seien und sich in stärker konzentrierten Sektoren bewegten.
Was steckt hinter diesem Trend? Die Autoren orten den Hauptgrund in der zunehmenden Regulierungsdichte, die zu deutlich höheren Kosten geführt und die Vorteile einer Kotierung geschmälert habe.
Der Zwang, quartalsweise über den Geschäftsgang zu berichten, eine zunehmend intensive – und entsprechend teure – Kommunikation, neue Gesetze wie etwa Sarbanes-Oxley oder das Risiko, ins Visier von Aktivisten zu geraten, halten US-Gesellschaften vermehrt vom Börsenparkett fern.
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