Der Chart des Tages
Wie die Eurokrise die Schweizer Wirtschaft verändert hat.
Die Ökonomen Caroline Schmidt und Peter Stalder haben für die Zeitschrift «Die Volkswirtschaft» des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco die Folgen der Eurokrise für die Schweiz berechnet. Dazu haben sie ein Szenario ermittelt, wie sich die Schweizer Wirtschaft ohne diese Krise entwickelt hätte. Die Details dazu finden sich im Original .
Die Grafik zeigt nun die Abweichungen der aufgeführten volkswirtschaftlichen Grössen wegen der Eurokrise von der Entwicklung, wie sie im Szenario ohne Eurokrise stattgefunden hätte.
Konkret steigen in der linken Grafik wegen der weitaus tieferen Zinsen als ohne Eurokrise die Wohnbauinvestitionen bis 2015 fast 5% stärker. Die Exporte und noch mehr die Ausrüstungsinvestitionen fallen dagegen deutlich tiefer aus. Ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden aber auch die Importe, was allerdings den negativen Effekt der einbrechenden Exporte etwas kompensiert (die Nettoexporte gehen weniger stark zurück). Dennoch bleibt der Gesamtausstoss der Schweiz gemessen am Bruttoinlandprodukt BIP bis über 2015 hinaus geringer als ohne Eurokrise. Der anfänglich ebenfalls im Vergleich zur Lage ohne Krise rückläufige Konsum übersteigt später das Niveau, das er ohne Krise eingenommen hätte. Der Grund liegt darin, dass er anfänglich durch die verschlechterte Lage auf dem Arbeitsmarkt und bei den Einkommen gedrückt wird. Später sollen die anhaltend tiefen Zinsen diesen Negativeffekt aber überkompensieren.
Die rechte Grafik zeigt, dass vor allem die Hauspreise angesichts der tiefen Zinsen aufgrund der Eurokrise deutlicher steigen als ohne diese Krise. Alle anderen Preise (Konsumentenpreise, Löhne, Exportpreise, Importpreise, Ausrüstungsinvestitionen und Baupreise) fallen dagegen tiefer aus. Die Baupreise trifft das am wenigsten, weil hier der Auftrieb bei den Hauspreisen entgegenwirkt. Er sorgt für eine kräftige Nachfrage nach Bauleistungen.
Den Chart vom Freitag finden Sie hier.
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