Der Chart des Tages
Dreissig Jahre garantierter Verlust.

Die Renditen von US-Staatsanleihen notieren auf einem Allzeittief. Dabei werden meist die nominalen Renditen von gewöhnlichen Staatsanleihen zitiert – für Anleger ist aber die Verzinsung nach Abzug der Inflation entscheidend, also die reale Rendite.
Inflationsgeschützte Anleihen geben einen Anhaltspunkt, welche reale Rendite die Anleihenkäufer momentan verlangen. Jedes Jahr erhöht sich der Wert der Anleihen um die tatsächliche Inflation.
Auch diese Renditen sind in den USA jetzt auf ein Tiefst gefallen. Sogar für eine Laufzeit von dreissig Jahren notiert der Marktzins für Wertpapiere mit Teuerungsschutz erstmals unter null, wie die obige Grafik zeigt.
Anfang des Jahrtausends betrug die dreissigjährige Realrendite noch 4%. Dann stabilisierte sie sich über mehrere Jahre um 2%. In den vergangenen Jahren belief sie sich durchschnittlich auf 1%. Seit Mitte vergangenen Jahres befinden sich die Realrenditen im freien Fall und sind jetzt negativ.
Damit ist der Verlust für dreissig Jahre zu 100% garantiert.
Bei normalen nominalen Staatsanleihen können Anleger bei tiefen Zinsen noch darauf «hoffen», dass die Inflationsrate niedriger ausfällt, als allgemein erwartet wird.
Tiefe nominale Zinsen werden daher oft als Hinweis gesehen, dass die Investoren eine ineffektive Geldpolitik erwarten, die ein Abgleiten der Inflationsrate nach unten nicht verhindern wird.
Inflationsgeschützte Anleihen zeichnen ein anderes Bild: Die niedrigen Inflationserwartungen sind nur einer der Treiber für die fallenden Marktzinsen.
Was bestimmt den realen Zins? Er wird nach Meinung von Ökonomen langfristig von den Erwartungen für das reale Wirtschaftswachstum getrieben. Für die US-Wirtschaft scheint der Anleihenmarkt damit momentan auf ganz lange Frist so pessimistisch zu sein wie noch nie.
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