Der Chart des Tages
Ein Gläubiger weniger.

Griechenland schuldet dem Internationalen Währungsfonds (IWF) keinen Cent mehr. Athen habe dem Fonds die Kredite inklusive Zinsen vorzeitig zurückgezahlt, hat Finanzminister Christos Staikouras diese Woche verkündet. Damit schliesse sich ein Kapitel, das mit dem Beginn der Schuldenkrise vor rund zwölf Jahren begonnen habe.
Mit der frühzeitigen Rückzahlung der höher verzinslichen IWF-Kredite spart Griechenland 230 Mio. € ein. Doch damit hat sich Griechenlands Schuldensituation nicht nennenswert verbessert. Die IWF-Kredite machten nur einen Bruchteil der Verbindlichkeiten aus, das zeigt die obige Aufstellung der Staatsschulden nach Instrumenten.

Von den 388 Mrd. € Schulden hielt der IWF Ende 2021 nur 1,8 Mrd. $, das ist nicht einmal ein halbes Prozent (vgl. roter Sektor links oben). Die wichtigsten Gläubiger sind der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) und die Europäische Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF). Zusammen halten sie fast die Hälfte der Verbindlichkeiten.
Rund 50 Mrd. €, bzw. 15%, schuldet Athen den EU-Ländern zusätzlich aus dem allerersten Hilfsprogramm von 2010, der ausserordentlichen Kreditlinie für Griechenland (Greek Loan Facility, GLF). Dazu kommen rund 10 Mrd. Verbindlichkeiten gegenüber der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie der Entwicklungs- und Investitionsbank (CEB, EIB). Rund 5 Mrd. hat Griechenland aus dem SURE-Programm zum Schutz der Arbeitsplätze während der Coronakrise erhalten.
Rund 76 Mrd. € sind als normale Staatsanleihen ausstehend, wovon ein Teil wiederum von der EZB im Rahmen des pandemiebedingten Anleihenkaufprogramms PEPP erworben wurde. Gemäss griechischen Angaben befinden sich 23% der Schulden in den Händen privater Gläubiger.
Die Schuldenquote gemessen am BIP ist wegen der Coronakrise auf 200% gestiegen.
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