Der Chart des Tages
Europas Fragmentierung bleibt ein Problem.

Quelle: Société Générale
Die europäische Wirtschaft zeigt seit einigen Monaten zaghafte Zeichen der Erholung. Doch ein Problem hält sich hartnäckig: Die Kreditvergabe der Banken bleibt gedämpft, und besonders in den Peripherieländern verbessert sich die Situation kaum. Zwar versucht die EZB, die Lage zu entspannen, doch scheint sie die Krisenstaaten mit ihrer Geldpolitik nicht zu erreichen.
Die Grafik von Société Générale zeigt, wie ausgeprägt die Fragmentierung innerhalb der Eurozone ist. Der Zins, zu dem die Europäische Zentralbank (EZB) Kredite an die Geschäftsbanken vergibt, sinkt seit Jahren (blaue Kurve).
Der Effekt ist in Deutschland (braune Kurve) und Frankreich (graue Kurve) spürbar, wo die Banken die günstigeren Finanzierungskonditionen an die Kunden weitergeben: Die Kreditkosten für Unternehmensdarlehen bis 1 Mio. € haben seit Anfang 2012 abgenommen.
Spanische (orange Kurve) und italienische (schwarze Kurve) Unternehmer profitieren hingegen nicht von der lockeren Geldpolitik der EZB. Die Zinsen sind kaum gesunken und liegen deutlich über dem Niveau von Kerneuropa.
Die Unterschiede wirken sich auf die Gesamtsumme der vergebenen Kredite aus: Während das Volumen in Spanien im April erneut 10% abgenommen hat (im Vergleich zum Vorjahreszeitraum), ist es in Frankreich leicht gewachsen.
Am Donnerstag wird sich zeigen, ob die EZB Massnahmen ergreift, die das Problem der Fragmentierung direkter angehen.
Den Chart von gestern finden Sie hier.
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