Der Chart des Tages
Davon träumt jeder Finanzminister.

Auf dem heutigen Chart des Tages sehen Sie absichtlich fast nichts! Er bildet ab, was landläufig als Schuldenberg des Staates beschrieben wird, gemessen am Bruttoinlandprodukt (BIP). Nur: Im Falle Liechtensteins handelt es sich nicht um einen Berg, nicht einmal um einen Hügel oder eine kleine Erhebung.
Denn Staatsschulden sind im Fürstentum unbekannt.
Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat soeben ihre Überprüfung der Bonität des Kleinstaats abgeschlossen und die Bestnote AAA bestätigt. Sie bescheinigt Liechtenstein solide Finanzen. «Die Zentralregierung ist schuldenfrei», ist zu lesen. Wird der gesamte öffentliche Sektor durchleuchtet, belaufen sich die Verbindlichkeiten auf 0,3% des BIP, im Chart durch die rote Fläche dargestellt. In einer Welt, in der Werte unter 60% des BIP als wünschenswert bezeichnet werden – siehe das Maastrichter Schuldenkriterium der Eurostaaten – und die meisten Staaten Mühe bekunden, den Schuldenstand unter 100% des BIP zu halten, ist Liechtenstein ein Sonderfall.
In den vergangenen drei Jahren gelang es sogar, die öffentliche Schuldenquote um jeweils 0,1 Prozentpunkte abzubauen, d. h., sie insgesamt zu halbieren. S&P bezeichnet den Ratingausblick als stabil; es besteht also auch kein Grund, in nächster Zeit von einer Eintrübung auszugehen. Eine wohlhabende Ökonomie und ein struktureller Haushaltsüberschuss seien dafür die Garanten.
Mancher Finanzminister im Ausland dürfte mit Neid auf den Liechtensteiner Amtskollegen blicken und davon träumen, nur einmal in der Karriere für einen solch ausgeglichenen Haushalt die politische Verantwortung tragen zu dürfen.
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