Der Chart des Tages
Das Pfund im Abwärtssog.

Die Marktteilnehmer wurden offensichtlich auf dem falschen Fuss erwischt. Gestern noch notierte das Pfund auf dem Jahreshöchst gegenüber dem Dollar – und nun folgte der Absturz.
In den vergangenen Tagen setzte sich nämlich zunehmend die Überzeugung durch, dass der «Exit» Grossbritanniens abgewendet werden könne. Die Börsen haussierten, die Risikoneigung nahm merklich zu – eine gewisse Selbstgefälligkeit machte sich breit. Mit dem Ja der Briten fand der Aufstieg ein jähes Ende.
Gegenüber dem Dollar brach das Pfund um fast 8% ein – das ist der stärkste Einbruch in mehr als vierzig Jahren. Nicht einmal am 16. September 1992, am «Schwarzen Mittwoch», als Grossbritannien aus dem Europäischen Wechselkursmechanismus austrat, waren ähnliche Bewegungen zu beobachten. Damals verlor das Pfund «nur» gerade 4%.
Zum Wochenanfang machte der berühmte Hedge-Fund-Investor George Soros den Vergleich mit damals. Denn die starke Abwertung der britischen Währung Anfang der Neunzigerjahre war ebenfalls von pessimistischen Kommentaren begleitet. Doch es kam anders: Dank der schwachen Währung erlebte Grossbritannien in den folgenden Monaten einen kräftigen Aufschwung, die Arbeitslosigkeit ging dramatisch zurück.
Ob die Wirkung diesmal ähnlich sein wird? Soros glaubt jedenfalls nicht daran. Sein Argument: Damals fielen die Zinsen ebenfalls markant, was zum Boom führte. Da die Zinsen aktuell bereits extrem niedrig sind, dürfte dieser Effekt nicht mehr spielen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch