Liebe Investorin, lieber Investor
Die grossen Pharmawerte standen vergangene Woche auf der Verliererseite. Allen voran Roche, die hohe 6,5% einbüssten. Das hat den Kursgewinn eines Quartals weggewischt. Nicht zum ersten – und gewiss nicht zum letzten – Mal verkauften die Investoren nach aufgewärmten Nachrichten, die US-Regierung plane eine Bremse gegen Erhöhungen der Medikamentenpreise. Da der Basler Pharmakonzern gut die Hälfte des Pharmaumsatzes von über 40 Mrd. Fr. in den USA verbucht, wäre er überdurchschnittlich betroffen.
Genaues ist allerdings immer noch nicht bekannt. Zudem bleibt die Frage offen, ob ein solches Gesetzesvorhaben die Hürde im knapp republikanisch kontrollierten Kongress überwinden würde. Ich werfe als Roche-Eigner die Flinte daher nicht ins Korn, zumal sinkende Medikamentenpreise ein weltweites Phänomen sind. Die Pharmaunternehmen reagieren darauf mit effizienterer und zielgerichteter Forschung und Entwicklung sowie kostengünstigerer Produktion, teilweise durch Auslagerung an Zulieferer. Unter 360 Fr. sind Roche für mich ein klarer Kauf.
Acht Kilogramm Roche
Apropos Roche: Ihre Unternehmensgeschichte von 125 Jahren hat übrigens Gewicht, nämlich acht Kilogramm. So viel wiegen die drei Bücher mit fast 1700 Seiten, die fünf Historiker gefüllt haben. «Roche in der Welt» heisst das epochale Werk. André Hoffmann und Jörg Duschmalé, die beiden Vertreter der Gründerfamilie im VR, haben es zu Beginn der ausgedehnten Jubiläumsfeierlichkeiten vorgestellt.