Detailhandel Tesco brilliert
Die Aktien der europäischen Detailhandelsunternehmen haben sich in der abgelaufenen Handelswoche unterschiedlich entwickelt.
Die Aktien der europäischen Detailhandelsunternehmen haben sich in der abgelaufenen Handelswoche unterschiedlich entwickelt. Die Unternehmenszahlen fielen mehrheitlich erfreulich aus, verliehen jedoch dem Sektor nur wenig Auftrieb. In Grossbritannien macht sich bisher trotz der hohen Hypothekarverschuldung der Haushalte und der steigenden Zinsen keine Abschwächung des Konsums bemerkbar (vgl. Seite 33). Der Stoxx-Branchenindex Detailhandel gewann innert Wochenfrist 0,9% auf 237,6 und schnitt somit besser als das europäische Blue-chip-Barometer Stoxx 50 ab, das in der gleichen Periode 0,3% auf 2759 verlor. - Weiterhin auf Erfolgskurs befindet sich die britische Supermarktkette Tesco (+3% auf 306p). Im dritten Quartal stieg der Umsatz 12%, wobei nur 2,5% des Wachstums auf neu eröffnete Geschäftsstellen zurückzuführen sind. Als Wachstumsmotor erweist sich das Geschäft im Ausland, wo unter Annahme konstanter Wechselkurse der Umsatz 18% zunahm. Unter dem guten Ergebnis von Tesco litten die Aktien des Konkurrenten Sainsbury (–2,3% auf 264p). Die Investoren nahmen an, dass Sainsbury weitere Marktanteile an Tesco verloren hat. Schwächer tendierten auch die Titel von Marks & Spencer (–2,5% auf 335p.) - Eher enttäuschend fielen die Zahlen des britischen Elektronikhändlers Kesa (–1% auf 275p) aus. Der Umsatz stieg im vergangenen Quartal 3% auf 950 Mio. Euro. Als positiv wurde das Ergebnis von der UBS beurteilt, entsprechend erhöhte die Bank das Kursziel um 10 auf 320p. Ein gutes Resultat meldete der britische Juwelier Signet (+0,3 auf 105p). Der Gewinn nahm im dritten Quartal 10% auf 5,5 Mio.£ zu. Das Unternehmen erzielt rund 70% des Gewinns im Jahresendviertel und erwartet für das Weihnachtsgeschäft leicht tiefere Margen. - Einen Verlust für das vergangene Quartal weist der niederländische Retailer Ahold (+5,7% auf 5.77 Euro; vgl. Seite 34) aus. Der Fehlbetrag stieg gegenüber dem Vorjahr von 100 auf 166 Mio. Euro. Mit 12 Mrd. Euro fiel der Umsatz 8% tiefer aus als in der Vorjahresperiode. Das Ergebnis wurde durch den geringeren Verkauf in den USA belastet. Zudem wurden ausserordentliche Abschreibungen im Betrag von 130 Mio. Euro vorgenommen. Konzernchef Anders Moberg erwartet, dass Ahold im nächsten Jahr in die schwarzen Zahlen zurückkehrt. Um dieses Ziel zu erreichen, werden weitere unprofitable Geschäftseinheiten verkauft. - Der finanziell angeschlagene deutsche Handelskonzern Karstadt-Quelle (–3% auf 9.84 Euro; vgl. Seite 35) plant, durch die Ausgabe von neuen Aktien rund 530 Mio. Euro aufzunehmen. Es werden 93 Mio. Aktien à 5.75 Euro angeboten. Daneben plant die Geschäftsleitung die Ausgabe einer Wandelanleihe, um weiteres Kapital zu beschaffen. Se