Deutliche Marktbelebung im Textilmaschinensektor – Wenig Neues zur Barmag-Übernahme – Aktien mit Turnaround-Charakter
Dass Konzernleiter Heinrich Fischer seine Ausführungen an der Bilanzpressekonferenz von Saurer mit der Zukunft beginnen wollte, ist verständlich.
Dass Konzernleiter Heinrich Fischer seine Ausführungen an der Bilanzpressekonferenz von Saurer mit der Zukunft beginnen wollte, ist verständlich. Im letzten Jahr resultierte ein Verlust so hoch wie seit 1995 nicht mehr. Nachwehen der Asienkrise führten dazu, dass im Textilmaschinengeschäft in mehreren Produktelinien über Monate hinweg Umsatzrückgänge in der Grössenordnung von 50% zu verzeichnen waren. Ende Jahr hatte Saurer 500 Mio. Fr. weniger Umsatz mit Textilmaschinen als 1997 verbucht. - «Doch jetzt hat der Wind gedreht», betonte Fischer, «und Saurer hat wieder Rückenwind.» Ein Teil der Werke ist gar überlastet; statt sieben Tage im Monat wie letztes Jahr werde nun sechs Tage pro Woche gearbeitet. Das weckt Erinnerungen an das Jahr 1997, als Saurer in den besten aller Welten einen Gewinn von 131 Mio. Fr. auswies. Die Aktien wurden bis Mitte 1998 bis auf 1700 Fr. katapultiert, bevor sie mehr als die Hälfte einbüssten. - Doch sollte der Anleger nicht skeptisch bleiben - Vor einem Jahr klang es ähnlich. «Das Tief im Textilmaschinensektor ist hinter uns, die Aufträge haben deutlich angezogen», verkündete Ernst Thomke, damaliger Verwaltungsratspräsident, kurz vor seinem Rücktritt. Es kam anders: Der verbale Optimismus konkretisierte sich erst im Schlussquartal, weil die Banken in der Finanzierung grosser Spinnereiprojekte vorerst zurückhaltend blieben.