Die Koalition übersteht Abstimmungsniederlage
Am Mittwoch ist die Türkei knapp an einer Regierungskrise vorbeigeschlittert.
Am Mittwoch ist die Türkei knapp an einer Regierungskrise vorbeigeschlittert. Premierminister Bülent Ecevit hatte mit der Auflösung der Koalition gedroht, falls das Parlament eine Verfassungsänderung ablehnt, die Präsident Süleyman Demirel eine zweite Amtszeit gestatten sollte. Die Parlamentarier stemmten sich schon in einer Teilabstimmung dagegen, Ecevit zog die Vorlage zurück, doch die Koalition hielt zusammen. Der Istanbuler Aktienmarkt reagierte nach deutlichen Verlusten in den vorausgehenden Tagen am Donnerstag mit einer kräftigen Avance. Der ISE-100-Index schloss +6,64% auf 16916,72. - Die Ereignisse im Parlament können keinesfalls als Geplänkel abgetan werden, denn die politische Instabilität der vergangenen Jahre ist einer der Hauptgründe für den wirtschaftlichen Rückstand des Landes. Die heutige Regierung, die seit dem Juni des vergangenen Jahres im Amt ist, verfolgt ein wirtschaftliches Reformprogramm, das schon lange überfällig war. Demirel selbst spielt für die Zukunft des Reformprogramms kaum eine Rolle.