Die Notierungen von Kakao konsolidieren auf hohem Niveau Kaffeepreis unter Produktionskosten
Die Preise am Kakaomarkt haben in der vergangenen Woche auf hohem Niveau konsolidiert und sich leicht nach unten bewegt.
Die Preise am Kakaomarkt haben in der vergangenen Woche auf hohem Niveau konsolidiert und sich leicht nach unten bewegt. Trotz eines etwas schwächeren Schlusskurses am Freitag fingen sich die Notierungen – nach moderaten Verlusten am Mittwoch und Donnerstag – wieder auf und schlossen nahe der Marke von 1050 $/Tonne. Der Märzkontrakt ging am Montag auf 1065$ deutlich über dem Schlusskurs der Vorwoche aus dem Handel. Vor allem kommerzielle Händler hatten die Preise in den letzten Wochen nach oben getrieben. Nun scheinen sie nicht mehr bereit zu sein, die hohen Preise zu bezahlen. - Das Kaufinteresse liess nach, und die Kurse konsolidierten, obwohl die aktuelle Ernte an der Elfenbeinküste höchstwahrscheinlich durch anhaltende Trockenheit geschmälert wird und die letzte Ernte späten Regenfällen ausgesetzt war. Wegen der schlechten Verfassung der US-Wirtschaft und der eher durchschnittlichen Menge gemahlenen Kakaos wird der Markt allerdings nicht nur von nachfrageseitigen Faktoren bestimmt. - Immerhin erweist sich das jährliche Produktionsdefizit, das weiterhin auf 100000 bis 125000 Tonnen geschätzt wird, als Preisstütze. Trotzdem hat der Markt die Ankündigung, dass die vier grossen afrikanischen Produzentenländer eine Reduktion der Produktionsmenge planen, mit Vorsicht aufgenommen. Die Vorsicht wird auch durch die Tatsache erklärt, dass Ghana sein Vorhaben formal zurückgezogen hat, weil die anderen drei Länder zu wenig zur Umsetzung des Plans beitrugen. Obwohl der Kakaomarkt momentan klar überkauft ist, könnten weitere Nachrichten über die anhaltende Trockenheit oder die Wiederaufnahme des Plans, die Produktion zu drosseln, für unverändert hohe Preise sorgen. - Die Kaffeepreise bewegten sich in der vergangenen Woche mit einem leicht negativen Trend seitwärts. Zu Wochenbeginn gerieten die Preise indes unter Druck. Der Märzkontrakt schloss am Montag auf 62,70 Ct./lb. Die globale Kaffeeproduktion scheint für die Periode 2000/01 erstmals seit drei Jahren vergleichsweise nahe an der nachgefragten Verbrauchsmenge zu liegen – das geschätzte Verhältnis von Angebot und Nachfrage beträgt 108 Mio. zu 107 Mio. Säcke. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Ernte aus Brasilien den offiziellen Prognosen entspricht und die Ernten aus Mexiko und Zentralamerika leicht tiefer ausfallen dürften, als ursprünglich erwartet wurde. - Die Kaffeepreise befinden sich mittlerweile für eine Vielzahl der Produzenten spürbar unter den Produktionskosten. Ein gutes Beispiel ist Mexiko, wo die Bauern die Bohnen an den Bäumen hängen gelassen haben, um pro Jahr nur noch eine Ernte vornehmen zu müssen. Üblich sind drei bis vier Ernten pro Jahr! Die Folge ist eine deutliche Reduktion des jährlichen Ertrags von 6,5 Mio. auf nur noch 4 Mio. Säcke. Wegen der erwarteten Rekordernte aus Brasilien für 2002/3 in der Höhe von 40 Mio. Säcken können Händler trotz der verhältnismässig angespannten Marktlage derzeit aber darauf verzichten, grosse Bestände aufzubauen, denn die Lager der Börsen wachsen beständig, und das Wetter in Brasilien bleibt nahezu perfekt. Die Tendenz ist somit weiterhin schwach.Hornblower Fischer Zürich - Bereich Brokerage