Direktversicherungskanal gewinnt an Bedeutung – Wachstum auf tiefer Kostenbasis möglich – Zurich und Nationale Suisse gut positioniert
Die Direktversicherung über Telefon und Internet ist in der Schweiz mit einem Anteil von weniger als 5% am Gesamtmarkt ein Nischengeschäft.
Die Direktversicherung über Telefon und Internet ist in der Schweiz mit einem Anteil von weniger als 5% am Gesamtmarkt ein Nischengeschäft. Doch so klein wie die Nische, so gross ist das Wachstumspotenzial. Das haben die Versicherer erkannt. Einer nach dem anderen drängt mit neuen Direktangeboten auf den Markt. - Die Frage, wie im weitgehend gesättigten Privatkundengeschäft, namentlich in den Sparten Auto und Hausrat, überhaupt noch Wachstum zu erzielen sei, beschäftigt alle europäischen Versicherer. Die Ausgangslage ist vertrackt, stagniert doch das Prämienvolumen, das über den Aussendienst und Vermittler hereinkommt, auf hohem Niveau (vgl. Grafik unten). - Zusätzliche Marktanteile lassen sich in der Regel nur auf Kosten der Verdienstmarge ergattern. Die Direktversicherung ist in diesem Punkt die willkommene Ausnahme von der Regel: «Dank der Kostenvorteile im Direktversicherungsgeschäft können wir auch in einem schwieriger werdenden Marktumfeld profitabel wachsen», ist Theo Bouts überzeugt. Unter das Kommando des 48-jährigen Niederländers hat der Versicherungskonzern Zurich Financial Services auf den 1. Juli das gesamte Direktgeschäft der Gruppe in Europa gestellt. - Zurich betreibt seit vielen Jahren Direktversicherer in Westeuropa; in Deutschland, der Schweiz und Österreich ist der Konzern in diesem Segment Marktführer. Nun baut er auf einer neu geschaffenen, länderübergreifenden Plattform namens Zurich Connect den Direktvertrieb kräftig aus. Die Kunden sollen künftig vermehrt per Mausklick im Internet, per E-Mail oder per Anruf im Call Center ihre Policen abschliessen und Schäden melden.