Drei Giganten präsentieren sich
Kommende Woche werden drei Urgesteine der US-Wirtschaft – zwei davon sind Turnaround-Kandidaten mit neuen Chief Executive Officers (CEO) – versuchen, Investoren von ihrer Strategie zu überzeugen.
Kommende Woche werden drei Urgesteine der US-Wirtschaft – zwei davon sind Turnaround-Kandidaten mit neuen Chief Executive Officers (CEO) – versuchen, Investoren von ihrer Strategie zu überzeugen. Der seit April amtierende CEO von Hewlett-Packard, Mark Hurd, hat am Dienstag in New York seinen grossen Auftritt. Im Sommer bestand seine erste Amtshandlung im Abbau von 14500 Stellen oder 10% der Belegschaft – nun wird er seine Absicht, das IT-Haus zwischen den Konkurrenten IBM und Dell zu positionieren, konkretisieren müssen und erklären, wie er den Vorsprung im Printergeschäft sichern will. Unter Analysten ist der Ruf nach einer Abspaltung des wenig profitablen PC-Geschäfts abgeklungen. Gelingt es Hurd, sein bislang am Finanzmarkt gewonnenes Vertrauen auszubauen, könnten die Aktien HP nach Ansicht von Andrew Neff, Analyst von Bear Stearns, in einem Jahr auf 40$ stehen. - Gleichentags empfängt General Electric seine Investoren und Analysten. Von Jeffrey Immelt, Chairman und CEO des Mischkonzerns, werden keine Überraschungen erwartet. Doch er sollte die Gewissheit stärken, dass GE über die kommenden Jahre konstant mehr als 10% Gewinnwachstum pro Jahr erreichen wird. Analysten erwarten bis 2007 im Schnitt ein Plus von je 13%. Auf derzeitigem Niveau um 35$ sind GE ein klarer Kauf. - Schliesslich folgt der Investorentag von Merck am Donnerstag: Der eher farblose Richard Clark leitet die Pharmaikone seit April. Merck verliert bis 2008 den Patentschutz wichtiger Blockbuster-Medikamente wie Zocor und Fosamax, zudem ist die Produktpipeline kaum gefüllt. Dennoch erwartet der Markt von Clark nichts weniger als eine Rückkehr auf den Wachstumspfad. Den Vioxx-Schmerzmittelskandal dürfte er kaum ansprechen. Es stehen allerdings marktbewegende Nachrichten an: Am Donnerstag begannen die Geschworenen in Houston mit den Beratungen im ersten vor einem Bundesgericht ausgetragenen Vioxx-Fall – just an dem Tag, an dem das New England Journal of Medicine schrieb, die Autoren einer im Jahr 2000 von Merck beauftragten Studie über die Sicherheit von Vioxx hätten bewusst unangenehme Forschungsergebnisse verschwinden lassen. Wer auf einen Turnaround von Merck setzt, benötigt nach wie vor stählerne Nerven.MD