Damit Sie mich nicht falsch verstehen: Der Aktienmarkt ist in keiner guten Verfassung. Leider ist die Talsohle noch nicht erreicht. Es stehen Wochen, ja vielleicht Monate bevor, in denen die Kurse nach unten und nicht nach oben tendieren. Doch statt Trübsal zu blasen, versuche ich, Ihnen drei Lichtblicke mit auf den Weg zu geben.
China kein Spielverderber
Zuerst China. Stichworte wie Lieferketten, Wachstumssorgen und die unsichere Lage in Sachen Covid machen das Land im Moment zwar zum Spielverderber. Doch mittelfristig könnte es zum Kurstreiber werden. Nämlich dann, wenn die Volksrepublik, wie zu erwarten ist, Stimulusmassnahmen über die Geld- und die Fiskalpolitik fährt, damit die Weltwirtschaft antreibt und so Unsicherheit aus den Märkten nimmt.
Den zweiten Lichtblick sehe ich in der widerstandsfähigen US-Wirtschaft, die vom Zinsanstieg weniger stark betroffen ist als weitgehend angenommen. Der Arbeitsmarkt ist und bleibt robust, und die Konsumenten stützen die Wirtschaft. Die Privathaushalte sind deutlich stabiler aufgestellt als zu Beginn vorheriger schwieriger Phasen und dürften einer Rezession durch ihre Kauf- und Investitionslust entgegenwirken.
Preise pendeln sich ein
Der dritte Hoffnungsträger sind die Energie- und die Rohstoffpreise, die teilweise aus dem Ruder laufen. Die geopolitischen Probleme bleiben zwar. Doch die Wirtschaft passt sich den Engpässen an, und es werden Alternativen erschlossen. Die Preise dürften berechenbarer werden. Das führt zu einem kleineren Unsicherheitsabschlag am Aktienmarkt.
Wann das alles so eintritt, fragen Sie mich zu Recht. Da weiche ich etwas aus. Sie haben noch etwas Zeit, um sich zu positionieren, bevor Sie den besten Moment verpasst haben.