Dreierallianz von MAN, Scania und brasilianischem Nutzfahrzeuggeschäft von VW wird immer wahrscheinlicher
Allmählich wird klarer, wo der Stein landet, den die deutsche Nutzfahrzeug- und Maschinenbaugruppe MAN mit dem am 18.September lancierten Übernahmeangebot an Scania ins Rollen gebracht hat.
Allmählich wird klarer, wo der Stein landet, den die deutsche Nutzfahrzeug- und Maschinenbaugruppe MAN mit dem am 18.September lancierten Übernahmeangebot an Scania ins Rollen gebracht hat. Er wird sich nicht dorthin bewegen, wo ihn Håkan Samuelsson ursprünglich sehen wollte. Das wird den MAN-Vorstandsvorsitzenden zwar ärgern, dürfte aber insofern zu verschmerzen sein, als auch die Dreierallianz aus MAN Nutzfahrzeuge, Scania und dem brasilianischem Schwerlastergeschäft von VW, die sich nun als wahrscheinlichste Lösung abzeichnet, ein potenter Akteur zu werden verspricht. - Die Idee einer solchen Allianz stammt von Volkswagen, dem Hauptaktionär von Scania (18,7% des Kapitals, 34% der Stimmen). Um ihr Nachdruck zu verleihen, hat sich der Automobilhersteller am Mittwoch mit 15,06% an MAN beteiligt – nach Absprache mit dem anderen Scania-Grossaktionär, der Investor Holding der Industriellenfamilie Wallenberg. Am Markt wird vermutet, dass rund 10% der Titel von Fondsgesellschaften des Versicherers Axa stammen und der Rest über die Börse erworben wurde. Die Beteiligung dürfte insgesamt gut 1,5 Mrd. Euro gekostet haben. - Das Kalkül hinter dem Coup ist raffiniert. Dass Volkswagen am Nutzfahrzeuggeschäft interessiert ist, wird durch das Lkw-Geschäft in Brasilien, die Aktivitäten mit leichten Nutzfahrzeugen sowie mit der Beteiligung an Scania untermauert. Damit aber nicht genug: Es sei das klare Ziel, dieses Interesse nicht nur zu wahren, sondern die daraus entstehenden Möglichkeiten besser wahrzunehmen, betont der Vorstandsvorsitzende Bernd Pischetsrieder in der Pressemitteilung.