Durchblick
Entwicklungsphase: Der westliche Lebensstil ist bequem, aber auch gefährlich.
Entwicklungsphase: Der westliche Lebensstil ist bequem, aber auch gefährlich. Ungesunde Ernährung und wenig Bewegung machen Herzinfarkte zur häufigsten Todesursache. Der Früherkennung von Gefässverengungen kommt eine grosse Bedeutung zu. Gegenwärtig wird die Mehrheit der Untersuchungen mit Hilfe von Röntgenstrahlen durchgeführt. Doch Magnetresonanz (Magnetic resonance imaging, MRI) gewinnt rasch an Bedeutung. Durch den Einsatz von Kontrastmittel verbessern sich die Resultate von MRI markant. Das Pharmaunternehmen Epix (Nasdaq EPIX, 7.20$ am Donnerstag) arbeitet an einem viel versprechenden Kontrastmittel (MS-325). - Das Geschäft mit der Früherkennung von Gefässverengungen boomt. Jährlich werden 10 Mio. Untersuchungen vorgenommen, die Hälfte davon in den USA. Das Volumen nimmt pro Jahr 15% zu. MRI weist gegenüber der Röntgenstrahlenvariante zahlreiche Vorteile auf. Das Verfahren setzt den Körper keiner Strahlungsbelastung aus. Zudem haben die Kontrastmittel keine Nebenwirkungen. MRI ergibt 3-D-Bilder im Gegensatz zu 2-D-Bildern. Zudem macht das MRI-Verfahren auch die Gefässwände – der Ausgangspunkt der Klumpenbildung – sichtbar. - Mit der deutschen Schering hat Epix einen potenten Partner gefunden. Der Pharmariese hat 40 Mio.$ zur Forschung beigesteuert und übernimmt 50% der Entwicklungskosten. Zudem halten die Deutschen eine Aktienbeteiligung von 20 Mio.$. Im Gegenzug hat sich Schering 50% des Verkaufserlöses gesichert. Schering hält bereits einen Anteil von 60% am MRI-Kontrastmittelmarkt. Die Schering-Verkäufer haben mindestens einmal im Monat Kontakt mit jedem der weltweit 10000 MRI-Scanner-Anwender. Epix arbeitete in der Entwicklung zudem mit General Electric, Philips und Siemens – den führenden Produzenten von MRI-Geräten – zusammen. - Das Kontrastmittel MS-325 befindet sich in der Phase drei des Bewilligungsprozesses. Die Marktzulassung wird für das erste Quartal 2003 erwartet. Der Chief Executive Officer von Epix, Michael Webb, prognostiziert an seiner Präsentation in Zürich der MRI-Technologie eine grosse Zukunft. Im Vergleich zu Röntgen sei sie 15-mal effizienter. Denn der Preis einer Behandlung mit MS-325 sei rund drei- bis viermal günstiger als eine Angiographie mit Röntgenstrahlen (700$ versus 2500$). Zudem sei mit der MRI-Technik die Untersuchung eines bis zu fünfmal grösseren Ausschnitts möglich. - Epix schreibt rote Zahlen. Mittelfristig hängt viel von der Zulassung des Kontrastmittels MS-325 ab. Die Aussichten sind zwar viel versprechend, wegen der Konzentration auf ein Produkt sind die Epix-Valoren nur risikofähigen Anlegern zu empfehlen. Das Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 96 Mio.$ (80% im Besitz von institutionellen Anlegern) weist ein Barmittelpolster von 30 Mio.$ auf. Die Burn-rate (Nettomittelabfluss) beträgt 4,8 Mio.$ im Quartal. Dank Lizenzeinnahmen und Milestone-Zahlungen für Produkte, die noch in frühen Entwicklungsstadien stecken, dürfte das Unternehmen die Durststrecke bis 2003 ohne Liquiditätsengpass überstehen.WG