Easyjet übertrifft Umsatzprognosen – Viridian akzeptiert Kaufangebot HSBC erwägt Abzug aus London
Der FTSE-100-Index schloss am Freitag annähernd unverändert auf 6005,7.
Der FTSE-100-Index schloss am Freitag annähernd unverändert auf 6005,7. Im Wochenvergleich entspricht dies einem Gewinn von 0,8%. Die verarbeitende Industrie in Grossbritannien ist im August doppelt so schnell gewachsen wie prognostiziert, was die Chancen auf eine Leitzinserhöhung im November erhöht. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen stieg am Freitag in der Folge drei Basispunkte (Bp) auf 4,54% (+2 Bp seit Freitag der Vorwoche). - HSBC (+2,5% auf 998,5p), hinter der amerikanischen Citigroup die zweitgrösste Bank der Welt, zieht in Erwägung, ihren Hauptsitz zu verlegen, möglicherweise nach Hongkong. Dadurch würde das Finanzhaus nach eigenen Angaben rund 400 Mio.£ (900 Mio.Fr.) Steuern sparen. HSBC hatte 1993 ihren Hauptsitz von Hongkong nach London verlegt und wird wohl 2008 über das weitere Vorgehen entscheiden. 80% ihres Vorsteuergewinns verdient HSBC ausserhalb Grossbritanniens. Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair (+4,6% auf 8.80 Euro) hat ein Übernahmeangebot von 2.80 Euro je Titel oder 1,48 Mrd. Euro für den Branchennachbarn Aer Lingus (+20,2% auf 2.96 Euro) abgegeben. Dies entspricht einer Übernahmeprämie von 27% im Vergleich zum Emissionspreis. Die erst seit einer Woche kotierte Airline lehnt die Offerte ab. Ebenso wie die irische Regierung, die 28,3% der Aktien hält. Dennoch werden Ryanair gute Chancen attestiert zum Zug zu kommen (vgl. Seite 33). - Der Ryanair-Konkurrent Easyjet (+2,9% auf 500p) hat den Umsatz im Finanzjahr per Ende September 21% auf 1,62 Mrd.£ gesteigert und damit die eigenen Erwartungen übertroffen. Zudem ist es dem Unternehmen gelungen, den durchschnittlichen Verkaufpreis für ein Flugticket 7,8% zu erhöhen. Der Vorsteuergewinn soll bis zu 50% gestiegen sein. Genaue Zahlen veröffentlicht die Airline am 14.November. - Ins Stocken geraten sind die Verhandlungen von British Airways (+2,6% auf 438,25p) mit den Gewerkschaften über die Deckung der Altersvorsorge der Belegschaft. Derzeit beträgt das Defizit 2,1 Mrd.£ – es hat sich innerhalb von drei Jahren verdoppelt. Um das Loch zu stopfen, will BA das Pensionsalter von 55 auf 60 Jahre erhöhen. Die Gewerkschaften haben Widerstand angekündigt. - Die Krise im Online-gaming-Bereich weitet sich aus. Nach dem Verbot von Poker und anderen Glücksspielen in den USA (vgl. FuW Nr.78 vom 4.Oktober) werden Unternehmen wie Sportingbet (–62% auf 70p) und Party Gaming (–61,2% auf 41,5p) in der britischen Presse mit korrupten Lobbyisten in Washington wie Jack Abramoff in Verbindung gebracht. - Viridian (+23,1% auf 1318p), Nordirlands grösster Versorger, hat eine Kaufofferte des in Bahrain domizilierten Finanzhauses Arcapita über 1,62 Mrd.£ oder 1325p je Titel akzeptiert. Angesichts der hohen Prämie von 40% scheint ein Bieterkampf unwahrscheinlich. - Eine weitere Übernahme bahnt sich im Stahlsektor an. Die indische Tata Steel erwägt ein Angebot für den britisch-niederländischen Konkurrenten Corus (+24% auf 481p).JS